Alle Einsichten, die ein Klient im Coaching gewinnt, alle Pläne, die er schmiedet – sie sind nur so viel wert wie ihre Umsetzung. Erst wenn er seine Vorsätze im Alltag wahrmacht, seine Pläne verwirklicht, seine Ziele erreicht – erst dann war das Coaching ein Erfolg. Wie schafft es der Coach, seinen Klienten für den Sprung von der Theorie zur Praxis, für eine dauerhafte Veränderung zu rüsten? Indem er ihn darauf vorbereitet – mit Fragen zum Praxistransfer. Solche Fragen regen ihn an, die Umsetzung seiner Pläne durchzuspielen, Hindernisse zu sehen und aus dem Weg zu räumen und Kontrollmechanismen zu entwickeln, um immer wieder zu prüfen: 'Bin ich noch auf dem richtigen Weg?'
Zwei Beispiele zeigen, wie sich Fragen zum Praxistransfer im Coaching einsetzen lassen:
- Klient: 'Gut, bis zu unserem nächsten Termin werde ich umsetzen, was ich mir vorgenommen habe.' Coach: 'Mal angenommen, Sie müssten auf einer Skala von eins (sehr unwahrscheinlich) bis zehn (ganz sicher) einschätzen: Wie groß ist die Chance, dass Sie Ihre Ziele erreichen – zu welchem Ergebnis kämen Sie?'
- Klient: 'Ich bin etwas in Sorge, dass ich wieder in meine alten Gewohnheiten zurückfalle.' Coach: 'Wenn Sie morgens aufstehen wollen, stellen Sie sich einen Wecker – der gibt Ihnen zur richtigen Zeit ein Signal, er reißt Sie aus dem Schlaf. Welche persönliche Weckvorrichtung könnten Sie sich ausdenken, die Sie in solchen Momenten aus Ihren Gewohnheiten hochreißt?'
Treffende Fragen zum Praxistransfer befähigen den Klienten, vorausschauend zu handeln, auf die Meta-Ebene zu wechseln und zum Kontrolleur seiner eigenen Ziele zu avancieren.
Der vollständige Beitrag stammt aus dem Buch 'Die 500 besten
Coaching-Fragen. Das große Workbook für Einsteiger und Profis zur
Entwicklung der eigenen Coaching-Fähigkeiten' von Martin Wehrle,
erschienen bei managerSeminare, Bonn 2012, 49,90 Euro
Training aktuell-Abonnenten erhalten das Buch zum Sonderpreis von 39,90 Euro:
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