Der Klient, eine aufstrebende junge Führungskraft, hat aufgrund einer Potenzialanalyse die Empfehlung erhalten, sein Führungsverhalten stärker in Richtung 'Einbringen von Lösungen sowie klare Stellungnahmen' zu verändern. Er selbst sagt aber von sich, dass er gute Erfahrungen damit gemacht hat, eher durch Fragen und Impulse die Entwicklung von Lösungen anzuregen. Er hat deshalb Zweifel, ob er die angeregte Veränderung überhaupt will. Erst recht, da er vor allem stärkende Rückmeldung erfahren und alle Leistungsziele erreicht hat.
Es scheint daher sinnvoll, zunächst zu klären, welche Werte ihn in der Führungsverantwortung leiten und diese in Beziehung zu den im Unternehmen gültigen Werten zu bringen. Das Bild des persönlichen Wertesystems hilft dabei, mögliche Konfliktpotenziale zu klären. Das Tool ist aber auch sinnvoll anwendbar, wenn sich Klienten auf eine neue Aufgabe oder eine andere Rolle vorbereiten möchten.
Berater, die es einsetzen möchten, sollten 2,5 bis 3 Stunden einplanen und Malutensilien, Moderationskarten sowie eine große Pinnwand oder ein großes Flipchart zur Verfügung haben. Die Erstellung des persönlichen Wertebildes erfolgt in sechs Schritten:
1. Schritt: Die Situation im Bild
Zunächst bittet der Coach den Klienten, seine aktuelle berufliche Situation mit allen Facetten als Bild auf einem Flipchart- oder Pinnwandbogen darzustellen. Einzelne Worte oder ganze Sätze sollten dabei nicht auftauchen. Für die Visualisierung kann der Coachee Material nutzen, das in der Regel in einem Moderationskoffer vorhanden ist. Aber auch Kreide, Wachsmalstifte oder andere Malutensilien sind geeignet.
Extras:- Was bewirkt das Tool? Bewertung nach der Wirkfaktorenanalyse von Theresa Wechsler
- Literaturtipp: Das vorgestellte Tool stammt aus der von Christopher Rauen herausgegebenen Sammlung 'Coaching-Tools', in 8. Auflage erschienen bei managerSeminare, Bonn 2013. Preis: 49,90 Euro, für TA-Abonnenten zum Sonderpreis von 39,90 Euro erhältlich in der Edition Training aktuell