Die Psychologie von C. G. Jung beschäftigt sich mit dem Gedanken der progressiven Entwicklung des Ichs in Gestalt einer bewussten und ausdrucksfähigen Person. Ein Teil seiner Arbeit war auch die Auseinandersetzung mit Mandala-Symbolen. In verschiedenen Kulturen entdeckte Jung eine Ausdrucksform, bei der die Hauptfigur in der Mitte steht und zentrisch angeordnete Symbole, Kreise und Vierecke eine harmonische Darstellung, ein gleichgewichtiges Ganzes abbilden. Mandalas sind demnach Darstellungen, die dazu dienen, in einem Selbstregulierungsprozess Chaos in Kosmos zu verwandeln, Ordnung in Vielfalt zu bringen. Hierbei geht es in erster Linie um die Lösung aus einer emotionalen und gedanklichen Verstrickung, um die Entwicklung von Visionen und Zielen.
Die Lösung von Verstrickungen sowie die Entwicklung von Visionen und Zielen ist auch eine Aufgabe von Coaching. Das Mandala kann daher zu Beginn eines Coaching-Prozesses angeboten und statt standardisierter Verfahren als Kreativ-Assessment eingesetzt werden. Im Fokus steht dabei die Frage, welche Ziele angestrebt werden und wie vorhandene Ressourcen und Potenziale weiterentwickelt werden können. Die Arbeit mit dem Coaching-Mandala bietet die Chance, nicht nur die Stärken des Klienten abzubilden und deren Ausbau zu unterstützen – vielmehr können Neigungen, Wünsche und individuelle berufliche Ziele sowie Lebensvorstellungen mit eingeflochten und somit eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung gestaltet werden.
Extras:- Infokasten: Was bewirkt das Tool?
- Literaturtipp: Christopher Rauen (Hrsg.): Coaching-Tools. Erfolgreiche Coachs präsentieren 60 Interventionstechniken aus ihrer Praxis. managerSeminare, 7. Aufl., Bonn 2011, 49,90 Euro. Das Buch ist für TA-Abonnenten in der Edition TA zum Sonderpreis von 39,90 Euro erhältlich: Bestell-Link