Rezension: Wandel in Organisationen

Den Begriff 'Changemanagement' mit den damit verbundenen Steuerungsvorstellungen lehnt die Autorin ab, sie möchte vielmehr Räume für 'konstruktive Selbstorganisationsprozesse' schaffen. Worauf es dabei ankommt, demonstriert Clement in zwei Fallbeispielen.  Aus den Erfahrungen ihrer Praxis unterscheidet die Autorin zwischen organisationalem Change und Mindset Change, eine Kombination von beiden ist möglich. Beim Ersten geht es um Veränderung von Strukturen und Prozessen, beim Zweiten um 'Kulturveränderung'.

In einer der beiden Fallgeschichten demonstriert Clement die systemische Arbeit mit narrativen Konzepten, die in Veränderungsprozessen eine neue Sinnstiftung ermöglichen, da ein großer Teil der Wirklichkeitskonstruktion über Geschichten geschieht. Geschichten erzählen vom Wandel, und den bringt die 'Heldenreise-Methodik' auf den Punkt: Wie der mythische Held aus der gewohnten Umgebung aufbricht und dem 'Call to Adventure' folgt, so soll die Führungskraft die für ihre Aufgabe im Veränderungsprozess relevanten Rufe erkennen und daraus schlüssige Folgerungen für das eigene Handeln ziehen. 'Wie man es vermasseln kann', dafür gibt’s abschließend noch sieben Anti-Change-Regeln.

Mit der Reihe 'Leben. Lieben. Arbeiten' will der V&R-Verlag in kompakter Darstellung einen schnellen Überblick über lebensweltliche Themen ermöglichen. Angesichts der sehr komplexen Materie 'Change-Prozesse' ist das Ute Clement in ebenso instruktiver wie erfreulich lesbarer Weise gelungen.

TA-Fazit: Guter Überblick über den systemischen Ansatz bei Veränderungsprozessen.

Ute Clement: Wandel in Organisationen, 104 Seiten, V&R Verlag 2018, 10 Euro.