Rezension: Schemaberatung, Schemacoaching, Schemakurzzeittherapie

Zunächst geht es um die Grundlagen des Konzepts. Woher kommt und wie funktioniert Schemaarbeit? Wie gestalten sich Rollenverteilung und Beziehungen zwischen Klient und Coach? Wie entstehen überhaupt Schemata, die hier als aus den Erfahrungen kindlicher Bedürfnisbefriedigung geprägte 'stabile langfristig wirksame neuronale Muster' beschrieben werden? 

Der Hauptteil des Buchs gilt der Praxisarbeit und beginnt mit einer Einführung mittels Frage und Antwort. Für die Antworten wird ein ausgefeiltes 'Wording' angeboten, ein Stilmittel, das wie ein roter Faden das gesamte Buch durchzieht. Auf den ersten Blick wirkt das etwas verschult, dürfte sich in der Praxis aber durchaus als nützlich erweisen. Für die Einführung aktiver Veränderungsschritte stellen die Autorinnen das Schemacoaching-Modell in drei Prozessstufen vor. Bei der ersten Stufe geht es um einen positiven Lebensfokus und die Beschäftigung mit Fähigkeiten und Stärken. Stufe zwei behandelt die Vorgehensweise bei der Fallkonzeption, die aus der Analyse der aktuellen Situation des Klienten gewonnen wird. Stufe drei stellt die ressourcenorientierte Modusarbeit in den Mittelpunkt, die auf ein Gleichgewicht zwischen Bedürfnisbefriedigung und einem an Ziel und Werten orientiertem Vorgehen abzielt. Betrachtungen zur Anwendung der Schemakurzzeittherapie beschließen das Konzept. 

 
Die Autorinnen offerieren ein fundiertes, praxisnahes Coachingmodell. Insgesamt handelt es sich um ein Buch, das man sich erarbeiten muss. Aber: Es lohnt sich. Eine E-Book-Version, die weitere Materialien enthält, gibt es kostenfrei dazu.

TA-Fazit: Praxishandbuch mit Tiefgang für das Schemacoaching.

Anke Handrock, Claudia Anna Zahn, Maike Baumann: Schemaberatung, Schemacoaching, Schemakurzzeittherapie. 288 S., Beltz, Weinheim 2016, 36,95 Euro.