Trainer, Coaches und Berater, die gerne mit Visualisierungen arbeiten, haben nun die Gelegenheit, sich intensiv mit der von Gisela Schmeer entwickelten Resonanzbildmethode auseinander zu setzen. In ihrem Handbuch 'Resonanzbildmethode - Visuelles Lernen in der Gruppe' (Klett-Cotta, ISBN 3-608-89009-2) erläutert die Ärztin und Psychologin anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis die Vorgehensweise für den Einsatz in Beratung, Coaching und Supervision.
Besonders geeignet ist die Methode zur Bearbeitung gruppendynamischer Themen, denn, so Schmeer: 'Resonanzbilder sind eine spontane Reaktion auf das Gruppengeschehen.' Auf einem 18 mal 21,5 großen Papier skizzieren die Teilnehmer mit Filzstift spontan ihre Reaktionen. Festgehalten werden Reaktionen zu den Anliegen und dem Verhalten anderer Gruppenmitglieder sowie zur Gruppendynamik - und das in jeder einzelnen Phase der Zusammenkunft: im Prozess der Gruppenbildung (Forming), bei Auseinandersetzungen und Machtkämpfen (Storming), in der Phase von Bindung und Vertrautheit (Norming), im Stadium der Differenzierung und Festigung (Performing) sowie bei Abschluss und Neuorientierung. Dass permanente Bilderfeedback stellt sicher, dass jeder Einzelne in jeder Phase dazu beiträgt, dass aktuelle Dynamiken sowie inhaltliche Themen bearbeitet werden.
Ein Beispiel, wie Gruppenmitglieder Themen mit Hilfe von Resonanzbildern aufdecken und bearbeiten: Zunächst fordert Schmeer die Teilnehmer auf, ein so genanntes Initialbild zu malen, das ihr Anliegen sichtbar macht. Anschließend stellen die Teilnehmer ihre Bilder und Anliegen innerhalb der Gruppe vor. Die einzelnen Gruppenmitglieder wählen dann ein Bild oder Thema aus, das sie selbst besonders beeindruckt oder berührt und zeichnen dazu ein Resonanzbild: Sie fertigen also eine Skizze an, auf deren Rückseite sie das Gemalte mit Worten beschreiben.
Dadurch, dass ein Thema, das von einem Teilnehmer ins Spiel gebracht wurde, von einem anderen Gruppenmitglied fortgeführt wird, zeigt sich, dass eine Gruppe aus dynamischen Strukturen und Prozessen besteht. Anders formuliert: 'Alles wirkt auf alles. Alle wirken auf alle', so Schmeer. Die Resonanzbilder verdeutlichen laut Schmeer diese Form der Vernetzung innerhalb einer Gruppe - und setzen einen Anker im permanent sich wandelnden Kommunikationsfluss: Mit ihnen könne man sich leicht einen Einblick in momentane gruppendynamische Prozesse verschaffen. Insbesondere auch in Prozesse, die nicht an der Oberfläche stattfinden. Auf ein Blatt Papier gebannt, werden sie sichtbar und können bearbeitet werden. Weitere Infos im Internet.