Das Buch richtet sich an Weiterbildner, die gerne mit großen Gruppen arbeiten und sich hierzu Anregungen holen wollen. Das Autorenteam gewährt nicht nur einen tiefen Blick in den eigenen Methodenkoffer, sondern beschreibt auch anschaulich zahlreiche Praxisbeispiele aus 20 Jahren Erfahrung mit Großgruppenkonferenzen mit bis zu 3.000 Personen.
Vorgestellt und näher beschrieben werden vier Methoden, die mittlerweile vorherrschen, wenn mit Gruppen ab 60 Personen gearbeitet wird: das World Café, Open Space, Real Time Strategic Change und Future Search Conference. Hierzu werden nicht nur die wesentlichen Elemente, das Design und die Knackpunkte beschrieben, sondern auch anhand von Beispielen gezeigt, wie die Methoden eingesetzt werden können.
Die Autoren empfehlen, nicht nur in der Großgruppenveranstaltung selbst auf eine hohe Beteiligung zu setzen, sondern auch schon in der Vorbereitung. Dafür muss nicht nur der Auftraggeber – in der Regel die Organisationsspitze – eingebunden sein, sondern ein breiter Querschnitt der anvisierten Zielgruppe. Aus allen Hierarchieebenen und Anspruchsgruppen bilden die Moderatoren eine sogenannte 'Spurgruppe' mit der die Großgruppenveranstaltung sowohl inhaltlich als auch gestalterisch genau vorbesprochen wird. So wird sichergestellt, dass nicht an den Beteiligten vorbeigeplant wird, auch wenn hier natürlich die Kompetenz der Berater ebenfalls mit einfließt.
Ebenso sinnvoll erscheint die Empfehlung, schon im Vorfeld eine weitere Konferenz einzuplanen. Nach der Hauptkonferenz, in der die Kernthemen identifiziert, bearbeitet und deren Umsetzung ermöglicht werden, findet mit einem gewissen zeitlichen Abstand eine Ergebniskonferenz statt. Hier wird nun transparent, welche der partizipativ erarbeiteten Ideen umgesetzt werden können, welche nicht und aus welchen Gründen.
TA-Fazit: Eine sehr inhaltsreiche, fundierte Auseinandersetzung mit einer beeindruckenden Arbeitsweise.
Paul Krummenacher u.a.: Praxis der Großgruppenarbeit, 157 Seiten, Schäffer-Poeschel 2019, 49,95 Euro.
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