Medien

Rezension: Perspektivenwechsel als Methode

Persönlichkeitsentwicklung trifft auf Film­business: Das klingt nach einer vielversprechenden Herangehensweise, besonders wenn es um die individuelle Lösungsfindung  bei unterschiedlichen Befindlichkeiten,

Persönlichkeitsentwicklung trifft auf Film­business: Das klingt nach einer vielversprechenden Herangehensweise, besonders wenn es um die individuelle Lösungsfindung  bei unterschiedlichen Befindlichkeiten, Ängsten und persönlichen Sackgassen geht. Auf Grundlage die­ser ­Ver­­­­k­nüpfung gestaltet der Autor und Berat­er Klaus Vollmer seinen Therapieansatz 'Problembe­wältigung durch Perspektivenwechsel', den er interessierten Trainern, Beraterinnen und Führungskräften vorstellt.

Gekonnt geht der Autor in 12 Kapiteln dabei mit cineastischen Metaphern um, so zum Beispiel 'Regisseur des eigenen ­Lebens zu sein', 'Sein Drehbuch umzuschreiben' oder 'Den Spot auf die Stärken zu richten'. Inhaltlich widmet er sich den Klassikern des Persönlichkeitscoachings, darunter finden sich Hauptthemen wie Umgang mit Angst und Konflikten, positives Denken und Glück sowie Zeitmanagement und Zielsetzung.

Der rote Faden seiner Vorgehensweise und seines Ansatzes zum Perspektivenwechsel zeigt sich exemplarisch beim Thema 'Eigene Angstknoten lösen'. Vollmer informiert zu wissenschaftlichen Hintergründen der Angsttherapie, untermauert – wo nötig – mit neurobiologischen Erkenntnissen, und bezieht sich auf die einschlägige Literatur, die er am Kapitelende aufführt. Gleichzeitig lesen sich seine Ausführungen sehr lebendig, was zahlreichen Fallbeispielen, persönlichen Anekdoten und zwischengestreuten Übungen, wie Gedankenreisen und Selbstreflexionen, zu verdanken ist.

Passend zu jeder in den Kapiteln genannten Thematik weist er auf die filmische Umsetzung der besprochenen Problematiken hin. Dies kann ein Ansporn sein, Filme wie 'Ziemlich beste Freunde' oder 'Was vom Tage übrigblieb' unter neuen Perspektiven wie Mut, Selbstverantwortung und gesundem Egoismus zu betrachten. Damit neue Blickrichtungen eingenommen werden können, stellt Vollmer zahlreiche Übungen vor, unter anderem die Zeitschleife, die Astronauten- oder die Filmvorführerperspektive.

TA-Fazit: Sehr ansprechender und gut ausgearbeiteter Ansatz für eine breite Zielgruppe.

Klaus Vollmer: Perspektivenwechsel als Methode, 273 Seiten, Beltz 2019,  34,95 Euro.

Autor(en): Martina Cyriax
Quelle: Training aktuell 07/19, Juli 2019
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