Rezension: Einführung in das systemische Denken und Handeln

Erfreulich leicht verständlich werden die Grundlagen der Systemtheorie erklärt. Nachvollziehbar setzen die Autoren ihren Ansatz der personalen Systemtheorie auch in Beziehung zu den anderen systemischen Schulen.

Am Beispiel einer Führungskraft, die aus dem Team heraus befördert wird und plötzlich auf kommunikative Pro­bleme stößt, zeigen die Autoren, wie systemisches Denken konkret angewendet werden kann. Im Beispiel schlagen sie ein einfaches, aber wirksames Vorgehen nach dem 'GROW'-Modell vor. In der ersten Orientierungsphase ('Goal') geht es darum, ein gemeinsames Verständnis über Thema und Ziel des Gespräches herzustellen – gerade bei Konflikten ein oft schwieriger Schritt. Danach werden in der Klärungs- oder 'Reality'-Phase die unterschiedlichen Sichtweisen untersucht: Wer vertritt welche Positionen? Erst nach dieser oft anspruchsvollen Situationsklärung können Lösungen – 'Options' – gesucht werden. Den Abschluss ('What next') bilden dann konkrete Schritte der Umsetzung und Kontrolle.

Erfreulich und angemessen ist, dass die Autoren auch das Wissen anderer beraterischer oder therapeutischer Schulen wie Transaktionsanalyse oder Gewaltfreie Kommunikation kurz vorstellen und in das praktische Vorgehen miteinbeziehen. Zeitgemäß sind zudem die Überlegungen und Tipps zu Selbstmanagement und Lebenskunst, die sicher für viele Führungskräfte und deren Berater interessant sind.

TA-Fazit: Eine theoretisch fundierte und gut verständliche Darstellung systemischen Denkens mit vielen Anregungen für die Praxis.

Eckard König, Gerda Volmer: Einführung in das systemische Denken und Handeln. 278 S., Beltz, Weinheim 2016, 39,95 Euro.