Im Volksmund heißt es: 'Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.' Geht es um das Thema Veränderung scheinen viele Menschen willenlose Wesen zu sein. Sie probieren und probieren – doch alles läuft wie immer. Der Coach und psychologische Berater Horst Lempart widmet sich in seinem aktuellen Buch intensiv dem Thema Veränderung.
Zu Beginn erläutert der Autor, warum Veränderung so schwer sein kann. Dabei beleuchtet er differenziert den Wert des Wandels (Veränderung) und den Wert der Dauer (keine Veränderung). Wandel und Dauer – beides hat seinen Wert. Doch die Balance zwischen beiden darf nicht statisch werden, denn dann würde fehlende Veränderung den Menschen in Ketten legen.
Darauf aufbauend beschreibt der Autor das Wirken tief sitzender Veränderungsblockaden. Viele veränderungswillige Menschen geraten in einen sogenannten 'Veränderungsstau'. Sie liegen in Ketten, und jede Veränderungsbemühung wird im Keim erstickt. Die Situation erinnert an einen Elefanten, dessen Bewegungsradius jahrelang durch eine Kette eingeengt wurde, und der ohne die Fußfessel weiterhin in den gewohnten Grenzen ausharrt.
Sieben solcher Ketten stellt Lempart in seinem Buch vor. Dazu zählen unter anderem der Ärger über sich selbst oder andere, unausgesprochene Erwartungen oder auch Loyalität aus Pflichtgefühl. Der Autor will für das Wirken dieser Ketten sensibilisieren, um sie letztlich entmachten zu können. Wenn wir uns beispielsweise über andere ärgern, geben wir immer ein Stück Verantwortung ab, die wir selbst zu tragen hätten, erläutert der Experte. Dadurch legen wir uns selbst Ketten an. Erkennen wir jedoch, dass wir die anderen als Projektionsfläche nutzen, sind wir auf dem Weg zu einer Lösung.
Abschließend stellt der Autor 13 konkrete Arbeitsblätter für 'neue Selbstversuche' vor und skizziert, wie Coaching als Veränderungshilfe eingesetzt werden kann.
TA-Fazit: Ein inspirierendes Buch für veränderungswillige Laien und Coachs.
Horst Lempart: Das hab‘ ich alles schon probiert. 208 S., Junfermann, Paderborn 2016, 21,90 Euro.
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