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Rekrutierung per Videokonferenz: Bewerbergespräche von Bildschirm zu Bildschirm

Die Technologie des Videoconferencing ist reif für das Recruitment. Davon hat sich Training aktuell bei einer von Sony Deutschland veranstalteten Live-Präsentation von Bewerbergesprächen überzeugen können. Fazit: Körpersprache und Mimik des Bewerbers lassen sich gut beurteilen.

Bei geschäftlichen Meetings ist Videoconferencing in vielen Unternehmen längst business as usual. Dass der Einsatz von Videokonferenzen mittlerweile auch für den Recruitment-Bereich geeignet ist, hat die Sony Deutschland GmbH, Köln, kürzlich bewiesen. In Zusammenarbeit mit Profil Marketing, Braunschweig, und der Rekrutierungsagentur Appointments Bi-Language mit Hauptsitz in London veranstaltete das Unternehmen am 1. Dezember 2006 einen 'International Videoconferencing Recruitment Day'.

Insgesamt vier Bewerbungsgesprächen zwischen dem Londoner Büro von Appointments Bi-Language und australischen Bewerbern sowie zwischen dem in Sydney ansässigen Büro des Rekrutierungsunternehmens und Bewerbern aus London konnten Interessierte via Videokonferenz beiwohnen. Eingesetzt wurde das PCS-G50P von Sony, ein System für mittlere und große Konferenzräume.

Um es vorweg zu nehmen: Ein gleichwertiger Ersatz für ein Face-to-Face-Gespräch ist Videoconferencing nicht. Es stellt allerdings eine Alternative dar, wenn Bewerber weit entfernt vom Unternehmenssitz wohnen und eine Anreise mit großem Zeit- und Kostenaufwand verbunden wäre. Das für die Demonstration eingesetzte System zumindest hatte TV-Qualität. Dank der Technik konnte der Gesprächspartner darüber hinaus nah herangezoomt werden. Seine Mimik und Gestik waren somit gut zu beobachten, was den Rekrutierern half, den Bewerber als Typ einzuschätzen. 'Die Körpersprache war einfach zu beurteilen, und ich konnte dem Kandidaten quasi in die Augen schauen', äußerte sich etwa der australische Personalbeschaffer.

Nicht zu unterschätzen indes ist das Umfeld beim Videoconferencing. Im australischen Rekrutierungsbüro beispielsweise irritierte der Hintergrund: Die Videokonferenz fand in einem durch Milchglas abgegrenzten Raum statt. Die Folge: Die hinter der Scheiber vorbeilaufenden Personen lenkten vom Bewerber ab. Am besten gefiel der Hintergrund des Kölner Büros bei Sony: Die Videokonferenz-Teilnehmer saßen hier vor einer blauen Wand. 'Eine weiße Wand ist ungünstig bei Videokonferenzen', erläuterte Wolfgang Bauer. Auch auf die richtige Beleuchtung muss nach Auskunft des Product Manager Videoconferencing bei Sony Deutschland geachtet werden. Nicht zuletzt sollte alles Unnötige vom Tisch geräumt werden. 'Je mehr Gegenstände in der unmittelbaren Umgebung der Gesprächspartner stehen, desto weniger stark liegt der Fokus auf den Personen', so Bauer.

Zu den Kosten: Das in der Präsentation eingesetzte Videokonferenzmodell PCS-G50P von Sony kostet 5.700,- Euro. Kleinere Systeme, so genannte Arbeitsplatzsysteme, sind bereits ab ca. 2.800,- Euro erhältlich. Wer Videoconferencing nur sehr unregelmäßig einsetzt, hat auch die Möglichkeit, ein System zu mieten.
Autor(en): (pwa)
Quelle: Training aktuell 01/07, Januar 2007
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