Die meisten Speaker sind männlich. Die meisten Budgetentscheider, die Speaker buchen, auch. Der Speakermarkt ist also heute noch mit der Testosteronbrille anzuschauen. Pech für die Frauen? Nein. Denn es gibt die Teilnehmer, und diese sind, abgesehen von einzelnen Branchenevents, meist nicht nur Männer, sondern eben auch Frauen. Immer öfter dämmert es daher auch den Eventplanern, dass sie weibliche Speaker benötigen. Freilich: Manchmal nur, um nur das Quotenthema zu erfüllen.
Doch welche Frau ist schon gern eine Quoten-Speakerin? Die eben deswegen geladen wird, weil einer von fünf Bühnenstars weiblich sein soll? Wer überlegt, sich als Trainerin vom Seminarsetting heraus auf die große Bühne zu wagen, sollte im Hinterkopf haben: Derzeit hilft allein, die testosteron-gefärbte Brille aufzusetzen.
So traurig es ist: Die Regel, die für Business-Frauen gilt, ist in der Speaker-Branche ebenfalls gültig, vermutlich sogar noch ausgeprägter: Wenn Männer 100 Prozent geben, um als Speaker erfolgreich zu sein, müssen Frauen üblicherweise 150 Prozent geben. Der Grund erschließt sich leicht: Bei der vorwiegend männlich dominierten Einkäuferschar herrscht eine gewisse Skepsis vor – da weibliche Speaker derzeit in der Minderheit sind, schließt das (männliche) Hirn, dass Frauen offenbar keine so guten Speaker sind, denn sonst ...