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Prozessmanagement: Neues Tool soll für Übersicht sorgen

Ein neues Methodentool integriert gängige Managementmethoden und soll so Prozessbegleitern ihre Arbeit erleichtern. Seit Mai 2010 können sich Trainer und Berater für den Einsatz dieser Methoden- und Wissensplattform zertifizieren lassen.

So verschiedenartig sie auch sind – Changeprojekte, Strategieableitungen, Leitbildentwicklungen oder Unternehmenssanierungen haben eins gemeinsam: Unternehmungen solcher Art sind hochkomplexe Prozesse, die den Verantwortlichen einiges abverlangen. Für sie naht nun möglicherweise Hilfe. Denn ein neues Modell soll Prozessbegleitern in der Wirtschaft helfen, vielfältige Managementmethoden parallel zu nutzen, ohne sich im Wust der Daten und Zahlen zu verlieren. Das MITO-Modell, für dessen Einsatz sich Berater seit Mai 2010 zertifizieren lassen können, soll zusammen mit dem Excel-basierten MITO-Portfoliotool einen vernetzten Überblick über alle Einflussgrößen geben, die zur Bewältigung der Prozesse notwendig sind.

Eine Systematik fürs Prozessmanagement

Dafür hat Prof. Dr. Hartmut Binner, der das softwaregestützte Vorgehensmodell entwickelt hat, eine Vielzahl gängiger Problemlösungswerkzeuge miteinander verknüpft, darunter insbesondere japanische Managementmethoden wie Kaizen,  Lean Management oder Total Quality Management. Geordnet hat der Prozessmanagement-Experte die Methoden und Instrumente im Rahmen des PDCA-Regelkreises. Dieser Problemlösungszyklus aus dem kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP) besteht aus vier immer wiederkehrenden Schritten:
1. A wie Act: Strategie bestimmen, Zielvorgaben machen (im MITO-Modell: Management)
2. P wie Plan: Den Zustand analysieren, Verbesserungspotenziale erkennen, Handlungsbedarf ermitteln (Input)
3. D wie Do: konkrete Umsetzung vorbereiten, z.B. To-do-Listen erstellen, Maßnahmen durchführen (Transformation)
4. C wie Check: Maßnahmen bewerten, Ergebnisqualität überprüfen (Output)
1. A wie Act: Führungsvorgaben anpassen, Entscheidungen treffen (Management)

Rechenhilfe und Methodenkoffer

Für jedes Segment hat Binner die passenden Instrumentarien zusammengestellt: Beim Input beispielsweise Konzepte zur Ressourcenplanung und Mitarbeiterentwicklung, für die Transformation Prozesskennzahlen und Monitoringtools und für das Managementsegment u.a. Compliance-Tools, Rentabilitätsberechnungen und Zielableitungen.
Prozessbegleiter können alle angebotenen Instrumentarien mit den relevanten Daten ihres aktuellen Projektes füttern, etwa um eine Balanced Scorecard oder eine Nutzwertanalyse zu erstellen. Das MITO-Portfoliotool verknüpft die eingegebenen Einflussgrößen kaskadenförmig miteinander. Das heißt, die Software nutzt die Ergebnisse zum Beispiel aus einer Erfolgsfaktoren-Berechnung automatisch, um im nächsten Instrument damit weiterzuarbeiten.

Konkrete Lösungsempfehlungen

Die Ergebnisse sind für Berater eine große Hilfestellung, versichert MITO-Erfinder Binner: 'Sie liefern sofort Handlungsansätze.' Um die Prozessplanung zusätzlich zu erleichtern, lassen sich die Empfehlungen nach verschiedenen Dimensionen wie Aufwand/Nutzen oder Dringlichkeit/Wichtigkeit aufschlüsseln. Zudem können MITO-Nutzer 700 Referenzportfolios mit Checklisten und Lösungsbeispielen konsultieren, die mögliche Wege durch komplexe Prozesse weisen sollen. 'Allein zur Strategieentwicklung bietet das Tool 35 Referenzfälle', so Binner.

Autor(en): (Sylvia Lipkowski)
Quelle: Training aktuell 09/10, September 2010
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