Welche neuen e-Learning-Tools wurden auf der Learntec 2006 vom 7. bis 9. Februar in Karlsruhe präsentiert? In der vergangenen Ausgabe von Training aktuell haben wir Ihnen bereits eine Auswahl der Produkt-Highlights vorgestellt. Jetzt folgt Teil zwei des Best of.
Online-Bibliothek
Die e-Learning-Unternehmen e/t/s didactic media mit Sitz in Halblech und efiport, Frankfurt/M., wagen einen gemeinsamen Vorstoß in die Direktvermarktung von Online-Content. Auf der Learntec haben sie ihre partnerschaftlich entwickelte und betriebene Online-Bibliothek für Web Based Trainings vorgestellt. Contentbroker online, so der Name der Bibliothek, wird voraussichtlich am 20. April 2006 unter http://contentbroker.efiport.de sowie unter http://contentbroker.ets-online.de freigeschaltet. Unternehmen sowie Privatpersonen können dann unter mehr als 500 WBTs recherchieren und von ihnen gebuchte Online-Lerneinheiten direkt durchführen. Die Themenpalette der Kurse erstreckt sich von Sprachen und Management über IT bis hin zu Rechts- und Finanzthemen. Die Online-Kurse kosten ab 20,- Euro (WBT mit einer Lernzeit von fünf Stunden). Es kann via Kreditkarte oder per Bankeinzug bezahlt werden.
WebTrainer
Ein e-Learning-System zur betrieblichen Wissensvermittlung speziell für die Bereiche Arbeitssicherheit, Qualitätsmanagement und Betriebsratstätigkeit hat die WEKA MEDIA GmbH & Co. KG, Kissing, in technischer Zusammenarbeit mit der Münchener VIWIS GmbH entwickelt. Um die eher trockenen Themen aufzulockern, vermitteln die multimedial aufbereiteten Schulungen nicht nur Fachwissen, sondern bieten dem Anwender dank der hohen Interaktivität auch einen gewissen Spaßfaktor. So gilt es immer wieder, Objekte hin- und herzuschieben, Zahlen zuzuordnen oder Sätze zu ergänzen. Am Ende eines jeden 30-minütigen Moduls finden sich Kontrollfragen. Korrekte Antworten werden durch ausführliche Erklärungen erläutert. Sobald ein Mitarbeiter den Test abgelegt hat, wird automatisch ein Zertifikat zu Dokumentationszwecken erstellt. Laut WEKA MEDIA zeichnet sich das e-Learning-Tool durch eine große zielgruppenspezifische Anpassung aus. Beispiel: Für den Bereich Arbeitsschutz lässt sich ein individuelles Schulungsprogramm aus rund 200 Modulen - welche wiederum nach Arbeitsbereich und Tätigkeitsprofil untergliedert sind - zusammenstellen. Weitere Infos unter www.weka-webtrainer.de.
Autorentool ShowHow
Ein neues Autorentool namens ShowHow hat Telekom Training auf der Learntec vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein Entwicklertool für Trainer und Autoren ohne Programmierkenntnisse, die schnell und kostengünstig Web und Computer Based Trainings sowie Schulungsunterlagen für ERP- und CRM-Systeme erstellen wollen. Wie der Name des intuitiv zu bedienenden Tools andeutet, ermöglicht die Software die Aufzeichnung von Bedienungsabläufen, und zwar in Programmen von Microsoft Office, Siebel, SAP und in browserbasierten Anwendungen. Registriert werden können dabei alle verwendeten Schaltflächen und Eingabefelder. Gedacht sind die so entstehenden Lerninhalte für Blended-Learning-Szenarien, z.B. als Refreshing nach einem Präsenzseminar. ShowHow kann integriert werden in das Learning-Management-System Global Teach von Telekom Training, ist jedoch auch losgelöst davon zu verwenden. Infos unter www.training.telekom.de.
Lernsystem zur Effizienzsteigerung
Effizienz2 nennt sich ein neues Lernsystem, das der Herdt Verlag für Bildungsmedien, Bodenheim, gemeinsam mit der Know How AG, Stuttgart, entwickelt hat. Wie der Name bereits andeutet, geht es in zweifacher Hinsicht um Effizienz: Zum einen dreht es sich inhaltlich um die Eliminierung von unnötigen Zeitfressern. Zum anderen setzt das Lernprogramm auf Lernpartnerschaften, damit möglichst nachhaltig gelernt werden kann. Das erste Thema des Lernsystems - von Herdt erste Lernkampagne genannt - wurde auf der Learntec vorgestellt: effiziente Kommunikation per E-Mail. In zwölf Modulen und insgesamt zweieinhalb Lernstunden eignet sich ein Zweierteam, jeder an seinem Arbeitsplatz, neue Arbeitstechniken an. So geht es zum Beispiel darum, eine E-Mail so zu formulieren, dass sie der Adressat möglichst schnell erfassen kann. Zu den gefundenen Lösungen geben sich die Lernpartner gegenseitig Feedback, sie beschäftigen sich also erneut mit Theorie und Praxis des gelernten Stoffs. Auch Musterlösungen stehen zur Überprüfung bereit. Ausgeliefert wird das System auf einem Server, einzige Voraussetzung beim Anwender ist ein E-Mail-System, die Inhalte selbst laufen über einen Internetbrowser. Weitere Lernkampagnen sind vorgesehen, in Planung sind bereits die Themen Datensicherheit, effiziente Organisation am Arbeitsplatz, Besprechungen und Informationsaufbereitung. Infos per E-Mail: info@herdt4business.de.
Physical Tagging
Weniger um ein neues Tool als um eine Idee bzw. Anregung für Mobile-Learning-Projekte handelt es sich beim 'Physical Tagging', das der Verein machm-it.org e.V. auf der Learntec präsentiert hat. Die E-Learning-Community hat eine Website (www.machm-it.org/modules.php?name=matrix) kreiert, auf der sich URLs in einen Code verwandeln lassen, der den Text einer Website verschlüsselt, und der in ausgedruckter Form wie eine Visitenkarte weitergereicht werden kann. Mit einem Handy ist es möglich, den Code zu lesen - vorausgesetzt auf dem Mobiltelefon ist ein spezieller Reader installiert. Unter www.activeprint.org/glass.html und unter http://semacode.org/software lassen sich passende Programme kostenlos herunterladen. Je nach Software entschlüsselt das Handy den Code, indem das Telefon über den Code gezogen wird, oder indem ein Foto des Codes geschossen wird. Auf Tastendruck wird man dann auf die entsprechende Website geleitet. Laut Hagen Graf, Vorstandsmitglied bei machm-it.org, bietet sich Physical Tagging z.B. an, wenn sich ständig ändernde Internetinhalte - etwa Projekt-Summaries oder Terminlisten - von unterwegs abgerufen werden müssen. Seiner Meinung nach liefert Physical Tagging aber auch die Basis für Lernspiele und Gruppenarbeiten. 'Man kann z.B. eine Art Schnitzeljagd veranstalten, bei der mit Codes versehene Karten an bestimmten Stationen auf die Teilnehmer warten', sagt er. Die Teilnehmer könnten dann die zu erledigenden Aufgaben mit ihrem Handy entschlüsseln. Mehr Infos unter Tel.: 039404-5 04 78.