'Das ist kein Spiel, um Spaß zu haben.' Die Ansage von Ralf Besser, dem Entwickler des 'Wertespiels', ist keineswegs als Drohung gemeint. Das erklärte Ziel des Brettspiels sind 'gute Gespräche', die helfen sollen, das weite und oft schwammige Feld der Werte zu erschließen und auch die eigenen Grundsätze aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Das Ganze soll ohne einengende Vorgaben auskommen, zum Beispiel welche Werte wie einzuschätzen sind oder was überhaupt als Wert gilt. Das Spielkonzept ist daher auf Offenheit angelegt, Regeln können angepasst, Spielelemente nach Bedarf selbst gestaltet werden. In der Standardversion dauert eine Partie mehrere Stunden. Im Test kommt eine extrem verkürzte Variante zum Einsatz.
Schon beim Aufbau wird klar, dass das Spiel ein sehr breites Themenspektrum abdeckt: Das Spielbrett ist in sieben Lebensbereiche aufgeteilt wie Selbst, Kultur und Kindheit. Zu jedem Lebensbereich gehören je 16 spezifische Fragekarten. Wenn ein Spieler auf ein bestimmtes Feld kommt, zieht er eine Frage aus dem entsprechenden Stapel, die dann alle Mitspieler beantworten sollen. Eine Frage aus dem Bereich Beruf etwa lautet: Wie beeinflussen die Werte Ihrer Firma Ihre privaten Werte?