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Poesie im Online-Coaching: Rilke hilft bei der Spurensuche

'Immer vorwärts! Deine Stärke liegt in deiner eignen Brust, ...' –  Daniela Sauermann aus Berlin dienen Gedichte wie Rilkes 'Vorwärts' nicht etwa der Selbstmotivation, sondern sie sind Teil ihrer Arbeit:

'Immer vorwärts! Deine Stärke liegt in deiner eignen Brust, ...' –  Daniela Sauermann aus Berlin dienen Gedichte wie Rilkes 'Vorwärts' nicht etwa der Selbstmotivation, sondern sie sind Teil ihrer Arbeit: Sauermann bietet Life-Coaching per Internet für Frauen an, die sich neu orientieren wollen. Einer ihrer Ansätze: die Poesie. Ursprünglich nutzten vor allem Therapeuten Lyrik, um die Probleme ihrer Patienten zu ergründen. Einer der Pioniere der Poesietherapie war in den 50er Jahren der amerikanische Psychater Jack J. Leedy.

Neu an Sauermanns Ansatz ist der Einsatz im Online-Coaching. Die poetische Sprache erleichtert es den Klientinnen vor allem zu Beginn des Coaching-Prozesses, fern vom Alltag über sich selbst zu sprechen. Im Regelfall wählt Sauermann nach dem Vorgespräch für ihre Klientinnen ein entsprechend passendes Gedicht aus. 'Mittlerweile habe ich eine umfangreiche Sammlung von Gedichten für ganz unterschiedliche Coaching-Anlässe', so Sauermann. Eine Hilfe sind ihr dabei unter anderem die Bücher von Lutz von Werder. Der Berliner Philosoph und Schreiblehrer beschreibt in Werken wie '... triffst du nur das Zauberwort' das kreative Potenzial, das durch Gedichte ausgelöst werden kann.

Für die Kommunikation mit ihren Klientinnnen nutzt Coach Sauermann ein so genanntes virtuelles Klassenzimmer im Internet, das sie beim Software-Anbieter netucate gemietet hat. Sauermann lädt das Gedicht auf die 'Tafel', so dass auch die Klientin es lesen kann. Anschließend sprechen beide per Headset und Webcam über den Text. Die Einstiegsfragen an den Coachee können z.B. lauten: Wie gefällt Ihnen das Gedicht? Im weiteren Verlauf des Gesprächs stellt Sauermann konkretere Fragen etwa zu Bildern und Assoziationen, die dem Coachee zu dem Gedicht einfallen. Auch negative Aspekte wie etwa beunruhigende oder ängstigende Worte kommen zur Sprache.

Autor(en): (msc)
Quelle: Training aktuell 11/08, November 2008
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