Wie können mehr Menschen besser ausgebildet werden? Wie kann eine alternde und schrumpfende Erwerbsbevölkerung permanent mit konkurrenzfähigem Know-how versorgt werden? Wie ist es möglich, mit der immer kürzeren Gültigkeit von Wissen Schritt zu halten? Das sind die Fragen, die Bildungsexperten, E-Learning-Anbieter, Hochschulvertreter und Personalentwickler auf der Online Educa Berlin diskutiert haben. Dass es ohne digitale Hilfmittel nicht geht, darin waren sich die Teilnehmer einig. Strittig war allerdings, welche Rolle die Technik dabei spielen darf und soll – und was das für Lerner und Lehrende heißt. Das ist eine durchaus kontroverse Frage, auf die auch die 20. Ausgabe des internationalen Kongresses keine einheitliche Antwort ergeben hat. Grund dafür sind fundamental unterschiedliche Auffassungen davon, was Bildung überhaupt ist oder sein kann.
Eine vor allem von Vertretern der E-Learning-Branche, aber auch von Forschern wie dem Oxford-Professor Viktor Mayer-Schönberger entworfene Vision zukünftiger Bildung setzt vor allem auf eine Ausweitung und Vertiefung des Technikeinsatzes: Gegenwärtig, so die Argumentation, sei der Zugang zu Wissen immer noch zu stark beschränkt und zu teuer. Um mehr Bildung zu besseren Preisen anbieten zu können, braucht es demnach erstens mehr digitale Bildungsangebote wie zum Beispiel die Online-Vorlesungen (xMOOCs) von Anbietern wie Coursera oder der deutschen iversity, die via Internet massenhaft und kostengünstig Zugang zu Hochschulbildung erlauben.