Learning Moves – das Motto der Online Educa (OEB), die im Dezember 2013 in Berlin stattfand, war bewusst doppeldeutig. Lernen bewegt, sollte das heißen, aber es ist auch in Bewegung geraten. Das gilt insbesondere für das technisch gestützte Lernen: Permanent werden neue Tools und Konzepte entwickelt, zuletzt etwa haben die als MOOCs bekannten Online-Vorlesungen Furore gemacht. Das Motto der OEB galt aber noch in einem anderen Sinne: Das gesamte Verständnis von E-Learning befindet sich im Wandel.
Seit seinen Anfängen wird E-Learning vor allem unter technischen Aspekten diskutiert. Dabei geht es um Tools, um Fragen der Skalierbarkeit, um Usability. Später sind zunehmend soziale Aspekte des Lernens sowie der Content in den Fokus gerückt und die Frage, wie Inhalte erstellt, kuratiert und geteilt werden können. Auf der OEB 13 dominierte hingegen eine eher pädagogisch-didaktische Fragestellung: Wie lassen sich Tools und Inhalte so einsetzen, dass Lerner freiwillig, effektiv und das Richtige lernen? Auch die Antworten waren ungewohnt für einen technologisch orientierten Kongress. Sie lauten Storytelling, Selbermachen und vor allem: Gefühl.
Hintergrund dieser Neuorientierung sind vor allem zwei Entwicklungen: Zum einen wächst der Bedarf an lebenslangem Lernen immer stärker. Unternehmen und Bildungsanbieter stehen daher unter dem Druck, Möglichkeiten zu schaffen, die von Lernern auch angenommen werden. Zum anderen mangelt es – so zeigen die Benchmarks vom amerikanischen Weiterbildungsverband ASTD und von der britischen Non-Profit-Organisation Towards Maturity – vielen E-Learning-Angeboten an Effektivität und an Relevanz für akute Arbeitsprozesse.