Schneller, dienstleistungsorientierter und selbstbewusster will der BDVT auftreten – auf seiner Mitgliederversammlung im thüringischen Zeulenroda hat sich Deutschlands ältester Trainerverband einiges vorgenommen und eine erste Maßnahme vollzogen: die Auflösung der Kooperation mit der European Coaching Association (ECA).
Eine kleine Revolution nach immerhin 44 Jahren: Der BDVT hat sich umbenannt und heißt ab sofort nicht mehr 'Berufsverband der Verkaufsförderer und Trainer', sondern 'Berufsverband der Trainer, Berater und Coaches'. Die eingeführte Abkürzung 'BDVT' will er hingegen weiter führen – was sicherlich bei dem ein oder anderen für Verwirrung sorgen wird.
Wichtiger jedoch als eine Einheitlichkeit im Namen war dem BDVT seine Positionierung, wie Vize-Präsidentin Christa Mesnaric betont: 'Wir arbeiten wirklich interdisziplinär, und gerade diese Überblicksarbeit braucht die Wirtschaft: einen Verband, in dem alle Formate – Training, Beratung und Coaching – zu Hause sind.' Um sich bei neuen Mitgliedern und Partnern aus der Wirtschaft zu profilieren, braucht es vor allem eines: Kompetenz. Die sieht der BDVT unter anderem durch seine Ausbildungsnetzwerke und Qualifikations-Richtlinien geschaffen.
Coaching: BDVT am Runden Tisch mit vielen VerbändenEntsprechend selbstbewusst will der Verband künftig auftreten: zum Beispiel beim Thema Coaching. Als ersten Schritt in diese Richtung wurde Coach Christa Mesnaric in das Präsidium berufen. Schritt zwei ist jetzt erfolgt: Die Kooperation mit der European Coaching Association (ECA), geleitet vom Geschäftsführenden Präsidenten Bernhard Juchniewicz, wurde gelöst. 'Wir haben selbst Coaching-Kompetenz aufgebaut', so Mesnaric, 'unsere Kriterien unterscheiden sich von denen der ECA.' Statt auf eine Kooperation zu setzen, will der BDVT sich künftig im 'Roundtable Deutscher Coaching-Verbände' engagieren. Diesem lockeren Verbund gehören derzeit zehn Vereinigungen aus dem Trainer- und Coachingbereich an. 'Wir arbeiten mit den Verbänden zusammen, um Lobbyarbeit zu betreiben, aber auch zum Schutz von Coaches und zum Wohle der Wirtschaft, die eine Orientierung braucht', so Christa Mesnaric. Ein weiteres Ziel des BDVT ist es, attraktiver zu werden. So will der Verband in Zukunft auf allen relevanten Messen wie etwa der 'Zukunft Personal' mit einem Gemeinschaftsstand präsent sein. 'Das ist besonders für die Kleinunternehmer unter unseren Mitgliedern interessant', erklärt Mesnaric. 'Sie haben dadurch die Möglichkeit anzutesten, ob das Thema Messe für ihre Akquise überhaupt relevant ist.'
Neue Struktur für mehr interdisziplinäres NetworkingAußerdem will der Verband durch eine neue Struktur transparenter werden, und zwar sowohl für Mitglieder als auch für die Wirtschaft. Neben Berufsgruppen wurden daher so genannte Fachgruppen eingerichtet, in denen Spezialisten verschiedener Disziplinen zu ein- und demselben Thema Meinungen austauschen und networken können. So gibt es jetzt z.B. Fachgruppen zu Verkauf und Führung, in denen sowohl Coaches als auch Trainer und Berater zusammenkommen können.