Denken wir uns ein Wochenseminar. Denken wir uns weiter, dass dieses Seminar einen sehr trockenen Inhalt hat, zum Beispiel Arbeitsrecht. Die Zielgruppe sind Trainees mit ganz unterschiedlichen Vorkenntnissen: Manche haben Jura studiert, andere nur als Arbeitnehmer praktische Erfahrungen mit dem Thema gemacht. Wie lässt sich das vom Auftraggeber formulierte Lernziel, dass alle Teilnehmer nach dem Seminar 'sattelfest' in bestimmten Lerninhalten sind, erreichen? Und zwar ohne einige zu langweilen und andere zu überfordern?
Ein klassischer Fall für Stationenlernen: Der Trainer stellt einen Parcours zusammen, den die Teilnehmer über einen längeren Zeitraum lernend durchschreiten. Dieser Parcours besteht aus verschiedenen Stationen, an denen mal eine, mal mehrere Aufgaben zu finden sind. Die Aufgaben erfordern unterschiedlich viel Vorwissen, vermitteln unterschiedlich viele Informationen und unterscheiden sich in der jeweils angewandten Methodik. Sie können etwa darin bestehen, einen Text zu lesen und zusammenzufassen, einen Zeitungsartikel zu interpretieren, aus lauter Einzelinformationen ein Schema herauszuarbeiten und in eine bestimmte Reihenfolge zu sortieren, eine analysierte Situation szenisch auf den Punkt zu bringen oder ein Quiz zu spielen. In welcher Reihenfolge dies passiert, steht den Teilnehmern frei – sie entscheiden selbst über ihren Weg zur neuen Handlungskompetenz.
Extra:- Die ideale Station: Woran sich Trainer bei der Konzeption der Stationen orientieren können
Das neue Buch von Dirk Langenkamp und Annette Malottke:Stationenlernen in Trainings und Seminaren, Beltz 2014, 39,95 Euro - weitere Informationen und Bestellmöglichkeit
hier