Inwiefern sind Mitarbeiter und Bewerber in der Lage, branchenspezifische Probleme zu lösen? Antwort auf diese Frage verspricht ein neues Testverfahren, das das Beratungsunternehmen Personal Point, Bonn, gemeinsam mit Prof. Dr. Walter Hussy vom Psychologischen Institut der Universität Köln entwickelt hat.
'Unser Verfahren misst nicht nur die Fähigkeit einer Person, Probleme zu erkennen, sondern auch, ob die Ursachen für die Probleme erkannt sowie deren Vernetzung und Beeinflussbarkeit verstanden werden', erklärt Dirk Seeling. Von herkömmlichen Assessment Centern will sich das Verfahren laut dem Geschäftsführer von Personal Point aber bewusst absetzen. 'ACs messen die arbeitsplatzbezogene Problemlösefähigkeit oft nicht genau genug, weil sie meist nicht auf den tatsächlichen Arbeitsalltag der Testperson zugeschnitten sind', so Seeling. Personal Point indes ermittele nötige Kompetenzen für jedes Unternehmen und jede Branche individuell und erstelle auf dieser Basis die Testaufgaben. 'Ein Getränkemarktleiter muss z.B. darauf achten, dass Aushilfskräfte ausgelastet sind, und er muss sich um Lager- und Bestellprozesse kümmern. Führungskräfte in einer Versicherung indes müssen firm darin sein, mit Arbeitgebern über Beitragseinzüge zu verhandeln',
erklärt Seeling. Praxisnähe will das Verfahren zudem erreichen, indem Zahlen, Texte und Grafiken genutzt werden, die im realen Arbeitsalltag eine Rolle spielen.
Ein weiterer Vorteil im Vergleich zum AC liegt laut Seeling darin, dass die Aufgaben des etwa viereinhalbstündigen Tests in Einzelarbeit gelöst werden. 'Bei den im AC vorherrschenden Gruppenarbeiten erscheinen oftmals die Personen besonders geeignet, die sich selbst gut vermarkten können, bei unserem Verfahren können sich aber auch stillere Problemlöser profilieren', so der Berater.
Je nach Umfang des Tests kostet die Erstellung zwischen 10.000,- und 30.000,- Euro.