Für mehr Transparenz auf dem Weiterbildungsmarkt will Maisberger & Partner mit einem neuen Ranking der Weiterbildungsanbieter sorgen. Die Rangliste der Münchner Unternehmensberatung beruht auf Schätzungen der Plan-Umsatzzahlen für das laufende Jahr 1999. Entstanden sind die Zahlen auf Basis von Recherchearbeiten und einer Delphi-Befragung, an der 15 Experten beteiligt waren.
Zu den Ergebnissen: Das Ranking zeigt, daß die ersten Rangplätze von verbandsgebundenen Weiterbildungsinstitutionen bzw. von Zusammenschlüssen freier Träger belegt sind. Die Vertreter: Internationaler Bund und Euroschulen Organisation. Die Umsatzhöhe hängt hier von der Größe des Netzwerkes bzw. von der Anzahl der Mitglieder ab.
Eine starke Marktposition mit Plätzen zwischen drei und neun weisen die gewerkschaftlich orientierten und unternehmensgebundenen Einrichtungen auf. Angeführt wird diese Gruppe von der Deutschen Angestellten Akademie, im Anschluß daran folgen die beruflichen Fortbildungszentren und die Weiterbildungsabteilungen der Kammern für Industrie, Handel und Handwerk. Der fünfte Platz wird von der Dekra Akademie besetzt, die sich als eigenständige GmbH der Dekra e.V. präsentiert.
Die ersten Plätze der unternehmensgebundenen Weiterbildungsanbieter nehmen die VW Coaching GmbH und die Bildungsabteilung der SAP AG ein. Weitere Weiterbildungsträger mit großem Firmennamen im Rücken folgen: Siemens Business Services MCT, Siemens Qualifikation und Training (SQT) sowie IBM Learning Services. Die unternehmensgebundenen Anbieter agieren primär als interne Dienstleister des Mutterhauses. Darüber hinaus spielen laut Maisberger & Partner Unternehmen, die sich auf die Wissensvermittlung für spezialisierte Fachkräfte konzentrieren, eine nennenswerte Rolle auf dem Markt. Dazu zählen die Integrata Training AG (Platz 24) und die CDI GmbH (Platz 25).
Damit unterscheidet sich das Ranking sowohl hinsichtlich der Ergebnisse als auch hinsichtlich der Vorgehensweise von den inzwischen bekannten Lünendonk-Listen. Während die Planegger Unternehmensberatung Lünendonk die Unternehmen nach ihren Umsätzen im abgelaufenen Geschäftsjahr befragt und diejenigen, von denen keine Zahlen bekannt sind, von der Liste streicht, verzichtet Maisberger auf eine derartige Datenschärfe. 'Die vorgestellte Liste der Weiterbildungsträger hat vorläufigen Charakter', erklärt Maisberger und hofft darauf, daß sich mögliche Fehleinschätzungen durch Stellungnahmen der Anbieter selbst oder durch zusätzliche Expertenmeinungen korrigieren lassen.
Zudem ging es dem Unternehmensberater mit dieser Liste darum, Ideen für die Strukturierung des Weiterbildungsmarktes vorzulegen. Seine Vorschläge (siehe Grafik): Eine dreiteilige Gliederung des Marktes nach Preiseinstufungen der Weiterbildungsangebote und eine Einordnung der Einrichtungen in Kategorien wie freier Anbieter, unternehmens- bzw. verbandsgebundener Anbieter.