Obwohl unter Trainern und Beratern schon lange etabliert, erfuhr es doch mitunter Kritik: Dem Persönlichkeitsmodell DISG® wurde vorgehalten, dass es dem Testkandidaten bei der Bearbeitung zu wenig Spielraum lässt. Der deutsche Lizenznehmer, die persolog GmbH, Remchingen, früher bekannt unter dem Namen DISG®-Training, hat darauf reagiert: Durch Forschungsarbeiten mit der Universität Koblenz/Landau und im Austausch mit dem Urheber des DISG®, dem in Amerika forschenden Dr. John Geier, wurde das Profil überarbeitet.
Das neue DISG® ist seit Januar 2004 auf dem Markt und gewährt laut persolog-Geschäftsführer Friedbert Gay sowohl bei der Datenerhebung als auch bei der Auswertung differenziertere Möglichkeiten.
Konkret: Die Auswertung erfolgt heute nicht mehr nur auf drei Ebenen, sondern auf sieben. So wurden beim alten DISG® erstens die Grundverhaltensweisen 'dominant', 'intuitiv', 'stetig' und 'gewissenhaft' untersucht. Es wurde zweitens beleuchtet, inwieweit der Kandidat Mischtypen hieraus bildet und drittens, mit welcher Intensität er einzelne Merkmale ausgeprägt hat. Das neue DISG® ermöglicht nun laut Gay neben der Betrachtung der Grundverhaltensweisen auch Interpretationen über die Absichten des Kandidaten, dessen Begründungssystem und dessen Verhaltenstendenzen u.a. in Bereichen wie 'Überzeugung', 'Motivation' und 'Konfliktmanagement'.
Zudem sollen sich aus dem neuen Profil Stressfaktoren ablesen lassen, es sollen Potenziale des Kandidaten bestimmt werden können, und es sollen Aussagen zu dessen Teamverhalten möglich sein.
Ermöglicht wird die umfangreichere Interpretation u.a. durch Erweiterungen bei der Datenerhebung: Früher beinhaltete der Test Gruppen zu je vier Wörtern, die Persönlichkeitsmerkmale beschrieben. Aus jeder Vierergruppe kreuzte der Testkandidat sowohl dasjenige Wort an, das am meisten auf ihn zutraf, als auch das Wort, in dem er sich am wenigsten wiederfand. Heute werden die am meisten und die am wenigsten passenden Merkmale in getrennten Strängen erhoben: Es gibt Parameter mit Beschreibungen nur für die Prioritäten. Daneben gibt es ebenso viele, eigene Parameter mit unabhängigen Beschreibungen für die am wenigsten zutreffenden Eigenschaften.