Sie wissen alles, treffen Entscheidungen, übernehmen Verantwortung auch in schweren Zeiten und genießen das Vertrauen ihrer Mitarbeiter, die ihnen blind folgen. Dieses heldenhafte Bild von Führungskräften ist durchaus attraktiv. 'Wenn man etwas schnell erledigen will, ist ein Held vielleicht der richtige', so Peter Röhrig in der Einführung zum Workshop des Verbandes der Lösungsfokussierten Berater (SFCT). Die Illusion, dass er es schon richten wird, ist zu verlockend.
Doch dieses strahlende Bild hat auch eine Kehrseite, gab der Mitbegründer des SFCT, der zum Treffen nach Köln geladen hatte, zu bedenken – zum Beispiel das große Machtgefälle, das es impliziert: 'Wenn der Chef der Held ist – wer sind dann die Mitarbeiter? Die Geretteten, die keinen eigenen Spielraum haben?', fragte der Berater und Coach aus Bonn.
Schon deshalb passt das Heldenbild nicht mehr zur heutigen Arbeitswelt, in der Eigenverantwortung und Kooperation immer selbstverständlicher werden. Es passt aber auch nicht, weil sich die Rahmenbedingungen geändert haben. 'Es gibt immer mehr vertrackte Situationen, in denen ein einzelner nicht den Überblick haben kann', so Röhrig. Wenn alles zusammenhängt und sich gegenseitig beeinflusst, gibt es keine einfachen Lösungen mehr: keine Entscheidungen zwischen Schwarz und Weiß, zwischen Gut und Böse – keine, die sich quasi per Schwerthieb lösen lassen.
Extras:- Vom Initiator bis zum Gate-Keeper: Die sechs Rollen des Gastgebers
- Service: Die Online-Community zu Host Leadership