Ein neues Instrument für das Coaching haben der Soziologe Dr. Stefan Blankertz, Pulheim, und das Gestaltinstitut Köln entwickelt: den Gestalttypenindikator (GTI). Kern ist ein Fragebogen, der u.a. die Ausprägung der Konzentration, der Selbstbestimmung, der Verantwortung sowie der Wertschätzung des Coachees untersucht.
Gemäß dem gestalttherapeutischen Ansatz gilt beim GTI: Das Wachstums- und Entwicklungspotenzial einer Person wird gebremst, wenn Empfindungen und Handlungen wie Angst, Selbstzweifel, Aggression, Rückzug oder Hilfsbereitschaft in unangemessenen Situationen auftreten und übersteigert werden. 'Das unangemessene Verhalten behindert die Fähigkeit, die Wirklichkeit wahrzunehmen, wie sie ist', erklärt Blankertz. So fragt der GTI nicht nur nach Eigenschaften des Coachees sowie nach persönlichen Werten und Wünschen, sondern erfasst auch, wie der Coachee seine Umwelt sieht. Ermittelt wird, welche Erwartungen nach Ansicht des Coachees häufig an ihn gestellt werden sowie welche Probleme und Ansichten er häufig bei seinen Mitmenschen beobachtet. Die Auswertung erfolgt auf einer Skala, auf der Werte um Null optimal ausgewogenes Verhalten anzeigen, Minuswerte gehemmtes sowie Werte über Null 'hemmungsloses' Verhalten.
'Der GTI ist nicht als Persönlichkeitstest zu verstehen', betont Dr. Stefan Blankertz. Es werde nicht ermittelt, ob jemand dominant, ehrlich oder introvertiert ist. Vielmehr will der Indikator Aufschluss über Verhaltensmuster geben, mit denen der Coachee sich selbst beschränkt, und damit Ansatzpunkte für den anschließenden Coachingprozess liefern.
Der GTI richtet sich sowohl an Wirtschaftscoaches als auch an Therapeuten. Wer das Tool kennen lernen möchte, hat dazu vom 4. bis 7. März 2004 beim Praxisworkshop mit Stefan Blankertz in Köln Gelegenheit. Die Teilnahme kostet 598,- Euro. Zudem kann beim Gestaltinstitut Köln ein Fachbeitrag samt Fragebogen und Musterauswertung kostenlos angefordert werden.