Wer das Gefühlt hat, sich zwischen Jobwelt und Privatleben zerteilen zu müssen, kann sich mit dem Lebenshaus-Modell® neu ausrichten. Den Beratungsansatz fürs Coaching hat Petra Ritter entwickelt. Was dafür gebraucht wird: Papier und Bleistift - und die Bereitschaft, sich verändern zu wollen.
Welche Aufgaben nehmen in Ihrem Leben viel Raum ein? Für welche Aktivitäten brauchen Sie nur wenig Platz? Und wie stehen Sie zu dieser Einteilung? Antworten auf diese Fragen finden sollen die Coaching-Klienten von Petra Ritter mit dem von ihr entwickelten Modell 'Lebenshaus®'. Mit dem Ziel: Zufriedenheit im täglichen Leben zu erlangen.
In der Praxis sieht das so aus: Auf einem Blatt Papier zeichnen die Coachees zunächst ein Haus, das vier gleich große Bereiche unter seinem Dach versammelt: den Bereich 'Ich', den Bereich 'Privatleben', den Bereich 'Beruf' und den Bereich 'Organisation'. 'Zwischen diesen vier Bereichen besteht häufig ein Ungleichgewicht', so Ritter. Dieses Spannungsverhältnis gelte es mittels Selbstreflexion auszugleichen.
Ein Beispiel: Manager neigen dazu, ihr Berufsleben über ihr Privatleben zu stellen. Deutlich wird das, wenn Ritter ihre Klienten dazu auffordert, den Grundriss ihres Hauses mit Zimmern auszustatten, die sie mit dem jeweiligen Bereich assoziieren. 'Ich habe die Erfahrung gemacht, dass bei Führungskräften die Raumfindung in den Bereichen Beruf und Organisation sehr schnell vonstatten geht', so Ritter. Flott finden sich auf der Zeichnung Budget-Zimmer, Ziel-Zimmer, Strategie-Zimmer und Meeting-Raum. Zudem werden oftmals Räume für Einkommen und Karriere markiert. Diese Zimmer ragen nicht selten in die Bereiche Ich und Privatleben hinein, berichtet die Psychologin. Denn viele Manager meinen: 'Ich bin mein Job.' Folglich fällt es ihnen schwer, das Haus mit Zimmern zu versehen, die scheinbar nichts mit ihrem Beruf zu tun haben, weiß Ritter.
Ist der Grundriss mit der Zimmereinteilung fertiggestellt, geht es darum, die Zimmer näher zu beschreiben: Sind die Zimmer durch Türen miteinander verbunden, haben sie Fenster? Welche Räume sind tadellos aufgeräumt und welche ersticken im Chaos? In welchem Raum kann man sich wohlfühlen, wo fühlt man sich deplatziert?
Nach der Beschreibung der Räume sollen die Klienten ihr Lebenshaus aus der Vogelperspektive betrachten und dabei Fragen beantworten wie: Was fällt mir auf? Was finde ich bewahrenswert? Was muss anders werden? Welche Räume fehlen? Die Antworten sollen Eingang finden in das Wunsch-Lebenshaus, das die Klienten abschließend gestalten sollen. So verliert etwa der Meetingraum seine dominanten Ausmaße und macht damit dem verkümmerten Paarzimmer Platz, das Zielzimmer wird neu sortiert, so dass noch Zeit bleibt, um sich einen Raum für seine Hobbys einzurichten.
'Der Vorteil des Lebenshaus-Modells ist seine visuelle Griffigkeit', meint Petra Ritter. Jeder Mensch kann über die Haus-Zimmer-Metapher erkennen, welches Verhalten eine Balance zwischen Beruf- und Privatleben verhindert, und sich - falls erwünscht - ein harmonischeres Haus errichten, ist Ritter überzeugt. Infos per E-Mail erhältlich.