Firmeninterne Seminare zum Discount-Preis – das bietet Georg Maria Balsen seit Juli 2008 an. Das Konzept seines Unternehmens Traidis (steht für Trainings-Discounter): Balsen kümmert sich vom nordrhein-westfälischen Ratingen aus um Kundengewinnung, Organisation und Abrechnung von firmeninternen Schulungen. Die Seminare werden von selbstständigen Trainern abgehalten, die zwar auf eigene Rechnung, aber nach Balsens Trainingskonzepten arbeiten.
Durch diese Standardisierung will Balsen Niedrigpreise möglich machen: Für ein so genanntes Powerseminar, das dreieinhalb Stunden dauert, verlangt er 399 Euro, ein eintägiges Seminar ist bei ihm für 799 Euro zu haben, zwei Tage Inhouse-Schulung schlagen mit 1.499 Euro zu Buche. 60 Prozent dieses Betrages sollen in den Taschen der Trainer landen, den Rest behält Balsen für seine Dienste.
Zum Start wirbt Traidis mit Seminaren zu 'Verkauf', 'Kundenorientierung', 'Mitarbeiterführung' und 'Selbstmanagement'. Weitere Themen sollen folgen. Ausgebaut werden soll auch die Zahl der Trainer, die für Traidis unterrichten. 'Derzeit stehen ein Dutzend Dozenten unter Vertrag', erklärt Balsen. Der Traidis-Geschäftsführer wünscht sich aber eine weit größere Zahl an Mitarbeitern und wirbt deshalb um Trainer, die an sein Geschäftsmodell glauben. 'Unser Ziel ist es, bundesweit vertreten zu sein', so Balsen.
Auf seiner Homepage www.traidis.de wirbt der Trainings-Discounter mit der Aussage: 'Traidis ist neu, denn ein vergleichbar günstiges Seminar- und Trainingsangebot gab es bisher nicht.' Das ist jedoch nicht korrekt: Seit 2006 wirbt etwa der Seminar-Discounter mit dem gleichen Konzept um Kunden. Dem Vorbild aus Hamburg blieb der große finanzielle Durchbruch bisher allerdings versagt. Und das, obwohl Geschäftsführer Bernd Hansen nur 399 Euro für einen Inhouse-Trainingstag veranschlagt.
Ob Traidis mehr Erfolg hat als sein Vorgänger? Immerhin kann Balsen von den Erfahrungen des Hanseaten profitieren und wendet sich folgerichtig gleich an Firmenkunden. Die sind für das Konzept der billigen Bildung empfänglicher und leichter anzusprechen als Endkunden – das zumindest die Erfahrung von Hansen.