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Neuer EMCC-Präsident will Coaching-Kultur etablieren

Peter Rütter hat am 9. April 2009 die Präsidentschaft des European Mentoring and Coaching Council (EMCC) in Deutschland übernommen. Zusammen mit Ulrike Döpgen, Edith Preuß und Michael Thiel bildet er den neuen Vorstand des Verbandes. Training aktuell hat mit ihm über seine Pläne und Prioritäten gesprochen.

Mit rund 30 Mitgliedern ist der EMCC in Deutschland eher klein. Woran, meinen Sie, liegt das?
Peter Rütter: In Deutschland ist die Verbandslandschaft besonders zerklüftet, viele Organisationen sind außerdem von Privatinteressen geleitet, was die Situation noch unübersichtlicher macht. Obwohl der Verband mit rund 3.000 Mitgliedern europaweit derzeit stark wächst, ist der deutsche EMCC noch ein kleiner Club – wenn auch mit hochrangigen, international agierenden Mitgliedern. Allerdings haben wir uns vorgenommen, den EMCC hier bekannter zu machen – und natürlich auch größer.

Was zeichnet den EMCC im Vergleich zu anderen Verbänden besonders aus?
Rütter: Erstens ist der EMCC paneuropäisch ausgerichtet, zweitens ist er unparteiisch und gemeinnützig und drittens vernetzt er Coaching-Akteure aus Forschung, Unternehmen und Ausbildung. Vor allem aber bietet der EMCC ein hervorragendes Qualitätskonzept, um Coaching-Ausbildungen zu klassifizieren.

Warum halten Sie dieses Konzept für so gut?
Rütter: Der EMCC hat Kompetenzprofile entlang der Bologna-Kriterien erarbeitet, die 47 operable Qualitätskriterien umfassen. Die Profile sind also dem universitären Bereich entlehnt und gleichen akademischen Graden. Ich halte das Konzept für so ausgefeilt, dass es die aktuelle Qualitätsdiskussion in Deutschland eigentlich überflüssig macht. Nur sehe ich leider noch nicht, dass der Ansatz hierzulande überhaupt zur Kenntnis genommen wird. Das möchten wir ändern.

Welche Herausforderungen sehen Sie für Coaching angesichts der aktuellen Krise?
Rütter: Ich glaube, hier bietet sich die große Chance, eine echte Coaching-Kultur in Wirtschaft und Gesellschaft zu etablieren. Denn viele überdenken jetzt ihr Verständnis von Management und Führung und merken, dass die direktiven Modelle nicht mehr funktionieren. Die Führungskräfte von Wissensarbeitern und Experten sind fachlich nicht unbedingt besser als diese. Sie müssen mehr fragen als sagen und sich als Coachs ihrer Mitarbeiter verstehen. Unser Unternehmen hat dies schon sehr gut umgesetzt. Grundsätzlich muss sich aber in Wirtschaft und Gesellschaft an diesem Punkt noch einiges ändern. Und auch darauf möchte ich hinarbeiten.

Autor(en): (Sylvia Lipkowski)
Quelle: Training aktuell 05/09, Mai 2009
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