Sie alle tun es: Studenten, Ingenieure, Ärzte und Führungskräfte buchen Selbstmanagement-Seminare. Sie wollen effizienter werden, sich weiterentwickeln und immer mehr in weniger Zeit schaffen. Nach einem anspruchsvollen Workshop gehen die Teilnehmer tatendurstig nach Hause und müssen bald erleben, dass sie das Gelernte nicht umsetzen können. Der Grund: Es gibt nicht die eine Selbstmanagement-Methode, die für alle funktioniert. Wirkungsvoller ist ein Ansatz, der sich auf das Individuum, seine Motive und sein Verhalten, konzentriert.
Den Schlüssel für ein individuelles Selbstmanagementsystem verspricht die PSI-Theorie des Osnabrücker Psychologie-Professors Julius Kuhl. Die Theorie der Persönlichkeits-System-Interaktionen (kurz: PSI-Theorie) erklärt menschliches Verhalten und Erleben auf der Basis von unterschiedlichen psychischen Systemen und ihrer dynamischen Interaktion miteinander. Kuhl unterscheidet vier Systeme: Das Intentionsgedächtnis (IG) speichert Absichten, Ziele und Pläne, die intuitive Verhaltenssteuerung (IVS) setzt diese um; das Extensionsgedächtnis (EG) speichert alle möglichen selbstrelevanten Informationen und das vierte System, das Objekterkennungs-System (OES), nimmt vor allem Informationen wahr, die mit den bereits bestehenden Erwartungen und Bedürfnissen nicht übereinstimmen.
Von besonderem Interesse für das Selbstmanagement ist diese Einteilung wegen einer Annahme: Wenn die beiden Systeme auf der linken Seite, nämlich das Intentionsgedächtnis und das Objekterkennungssystem, zusammenarbeiten, befindet sich der Mensch im Modus der Selbstkontrolle. Arbeiten Extensionsgedächtnis und Intuitive Verhaltenssteuerung zusammen, herrscht die Selbstregulation vor.
Nur wenn sich die beiden Modi von Selbstkontrolle und Selbstregulation in Balance befinden, ist es dem Menschen möglich, langfristig erfolgreich und zufrieden zu sein – also gelungenes Selbstmanagement zu betreiben.
Extras:- Infokasten: Die PSI-Theorie
- Termintipp: Train-the-Trainer-Seminar 'PSI-Selbstmanagement-Training 360 Grad'