Mieten statt kaufen lautet neuerdings das Motto für Lernplattformen. Application Service Providing (ASP), das Mieten standardisierter Software über das Internet, erobert jetzt auch den
E-Learning-Bereich. Gleich drei Lernplattformen gibt es neuerdings per ASP. Die Entwicklung verwundert kaum, bietet das ASP-Modell gegenüber unternehmensspezifischen Implementierungen doch zahlreiche Vorteile, z.B. niedrigere Investitionskosten, technische Unterstützung und eine schnellere Verfügbarkeit, wie Peter Loh, Mitgeschäftsführer der Siennax GmbH mit Sitz in Kassel, weiß.
Siennax bietet als erstes Unternehmen in Deutschland seit kurzem die Lernplattform Lotus LearningSpace als ASP an. Unternehmen ohne die notwendige Infrastruktur für eine Lernplattform wird binnen 48 Stunden die Lernumgebung geliefert. Beim 'Befüllen' der standardisierten Maske mit Seminaren, interaktiven Kursen und Diskussionsforen steht dem Kunden ein E-Learning-Beratungsteam zur Seite. Bei allen weiteren Fragen rund um die Plattform wird ebenfalls Hilfe geboten. Die monatliche Miete für Lotus LearningSpace richtet sich nach der Nutzerzahl und startet bei 5.000 Euro für 100 User. Nähere Informationen unter Tel.: 0561-3 10 98-0, www.siennax.de.
Auch die E-Learning-Plattform ILF (Information and Learning Framework) der Trilog
Gruppe, Kirchheim, gibt es jetzt als ASP-Modell. Der Kunde kann unter drei 'Paketen' wählen: Beim Basisangebot übernimmt Trilog lediglich den IT-Support und gewährleistet den optimalen Betrieb. Bei einem weiteren Angebot stellt der IT-Spezialist zusätzlich den redaktionellen Betrieb des Systems wie Contentpflege oder Benutzerverwaltung sicher. In der höchsten Ausbaustufe liefert Trilog sogar den Inhalt und berät den Kunden, welche Lern- und Informationsinhalte für welche Anwendergruppen relevant sind.
Last but not least hat die add! brain AG, Bergisch Gladbach, die Vorteile der Softwarevermietung erkannt. Ihre neue E-Learning-Lösung 'Competence Operation Network' (CON) bietet sie in einem ASP-Modell als Corporate University mit Inhalten an. Das auf SABA beruhende System besteht aus dem so genannten Competence Master, einem Content-Pool und einer Lernplattform. Der Competence Master gibt Unternehmen ein einfach zu bedienendes Analyseinstrument zur Erfassung von Soll/Ist-Profilen ihrer Mitarbeiter an die Hand. Dabei werden Fach-, Medien-, Methoden-, Sozial- und Individualkompetenzen unterschieden und in die Level Beginner, Könner, Spezialist und Professional eingestuft. Bei Kompetenzdefiziten schlägt CON ein individuelles Trainingsprogramm vor, wobei es auf den ständig wachsenden Content-Pool zurückgreift. Bis zum Jahresende soll dieser an die 150 Lernmedien enthalten - vom Buch über Audio- und Video-Kurse bis hin zu evaluierten Seminar-angeboten. Die Lernplattform stellt WBTs und CBTs zur Verfügung und steuert den Lernvorgang der Mitarbeiter. CON kann für 200 bis 300 Mark pro Nutzer und Jahr gemietet werden.