Rezension: Zusammen finden

Das vorliegende Buch von Amelie Funcke und Gabriele Braemer beschäftigt sich mit Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Teams und wie Vielfalt Gruppen bereichern kann. Dazu stellen die Autorinnen 49 kreative und aktivierende Übungen sowie 23 kurze und oft humorvolle Geschichten und Anekdoten vor.

Dem Stand der gruppendynamischen Forschung entsprechend, wird Diversität oder Vielfalt dabei nicht nur auf die geografische Herkunft beschränkt. Vielmehr geht es um die professionelle, persönliche und kulturelle Vielfalt in einer Gruppe, die mit unterschiedlichen Denkmustern und Überzeugungen, wie Kommunikation und Kooperation funktioniert. 

Erfreulicherweise können die beiden erfahrenen Autorinnen auf einen breiten Wissens- und Erfahrungsschatz zurückgreifen. Sie stellen nicht nur typische Übungen aus dem Businesskontext vor, sondern greifen auch auf das große Repertoire aus dem interkulturellen Kontext und der politischen Bildung zurück. 

Ohne sich mit langen Theoriedebatten aufzuhalten, liegt allen Übungen, die mit Gruppen zwischen drei und 100 Personen umgesetzt werden können, ein interaktiver und verständigungsorientierter Ansatz zugrunde. Dabei sind alle Methoden nachvollziehbar und prägnant gegliedert, ansprechend aufbereitet und illustriert. Zudem funktionieren die meisten auch virtuell, wozu kurze und hilfreiche Tipps gegeben werden.

Jenseits gemeinschaftlicher kultureller Wertvorstellungen fokussieren einige Übungen den eigenen beruflichen und persönlichen Lebensweg, mit anderen können unterschiedliche Kommunikationsstile sichtbar gemacht werden. Darüber hinaus thematisieren Methoden wie „Boundary Spanning Leadership“ oder das „Cynefin LEGO®-Spiel“ auch die durchaus wichtigen Kontextfaktoren, in denen Teamarbeit stattfindet. Damit können auch erfahrene Trainerinnen und Trainer ihre Praxis reflektieren und anreichern.

TA-Fazit: Ein umfangreicher und inhaltlich hervorragender Methodenkoffer generell für die Arbeit mit Gruppen und Teams, nicht ausschließlich für den interkulturellen Kontext.