Rezension: Teamentwicklung mit Systemischer Autorität

Wer sich näher mit systemischer Autorität beschäftigen möchte und sich dafür interessiert, was Teamentwicklung damit zu tun hat, ist mit dem Buch von Harald Kurp und Dagmar Hoefs gut bedient. Die Coachs beschreiben darin nicht nur den Beratungsansatz ihres Unternehmens, sondern definieren auch, was systemische Autorität bedeutet.

Dabei gehen sie auf drei verschiedene Formen von Autorität ein: die durch Anweisung und Kontrolle geprägte Autorität (A1), die durch Autonomie, Führungslosigkeit und Beliebigkeit geprägte antiautoritäre Bewegung (A2) und die systemische Autorität (A3). Letztere basiert auf dem Konzept der sogenannten „Neuen Autorität“ von Haim Omer, die vor allem Präsenz, Selbstreflexion, Transparenz und Beziehung betont.

Das Autorenduo zeigt auf, wie sich diese drei Führungshaltungen in der Praxis auswirken können und wie sie im Team diskutiert werden können. Für die Nutzung des Ansatzes „systemische Autorität“ in der Teamentwicklung stellen die beiden Autoren verschiedene Modelle und Strukturen vor.

Zum Beispiel die Methode des Schreibgesprächs: Mit verschiedenfarbigen Stiften sollen die unterschiedlichen Kontexte des Teams hervorgehoben werden. Weitere Methoden sind z.B. Aufstellungen zur Zufriedenheit, ein Schneeballsystem zur Zielfindung und eine geführte Fantasiereise durch ein sogenanntes Teamhaus mit verschiedenen Räumen der Ziel- und Sinnorientierung. Zu jeder Methode werden kurze Anleitungen gegeben, mit welchen Fragen vorgegangen werden kann.

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Dabei fokussieren die Autoren vor allem die praktische Umsetzung und verorten die Inhalte grundsätzlich weniger in theoretischen Hintergründen. Kurp und Hoefs ermöglichen zwar eine Reflexion über den aktuellen Stand der Teamarbeit, gehen aber nicht auf die tiefer liegenden Ursachen wie die Unternehmens- und Führungskultur ein. Auch Erkenntnisse der theoretischen und angewandten Gruppendynamik bleiben unberücksichtigt.

TA-Fazit: Ein interessantes Buch über systemische Autorität und Teamentwicklung, mit vielen praktischen Methoden, in dem der theoretische Hintergrund teils zu kurz kommt.