Rezension: Intuition für Coachs

Coach und Supervisorin Martina Nohl möchte in ihrem neuen Buch mit dem Vorurteil aufräumen, Intuition sei esoterisch und unwissenschaftlich. Logisch und stringent führt sie die Leserschaft durch die wissenschaftliche Auseinandersetzung damit, wie Intuition entwickelt und im Coaching eingesetzt werden kann.

Nohl bezieht sich etwa auf den führenden Intuitionsforscher Gerd Gigerenzer, der Intuition als das Ergebnis einer sehr intensiven Auseinandersetzung mit einem Thema sieht. Und daraus können jenseits rationaler Analyse spontane, manchmal sogar „geniale“ Lösungen entstehen. Als Faustregel für Eingebungen empfiehlt er, auf die erste Idee sowie auf Einfachheit und Bekanntheit zu setzen.

Natürlich können hier auch unbewusste Fallen wie Vorurteile, instinkthafte Reflexe und verborgene Ängste lauern, die in die Irre führen. Doch die Autorin zeigt, wie solche Gedanken von Intuition unterschieden werden können, und betont, dass unbewusste Botschaften, die sich in körperlichen Reaktionen zeigen, gerade in Entscheidungssituationen oft wesentlich wichtiger sind als rationale Abwägungen.

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Darüber hinaus erklärt Nohl, wie Weiterbildungsprofis selbst oder zusammen mit dem Coachee ihre Intuition gezielt aktivieren können – zum Beispiel mit einfachen Atemübungen. Ob hier Methoden wie ein gemeinsamer „5-Rhythmen-Tanz“ passen, hängt jedoch sehr von der Arbeitsbeziehung sowie der Experimentierfreude des Coachee ab.

Während des Coachings ist es außerdem wichtig, eine Aufmerksamkeit für bestimmte Themen, aber auch Nicht-gesagtes, die Atmosphäre im Raum und auftauchende innere Bilder zu entwickeln. Wer sich sehr intensiv mit intuitivem Coaching jenseits der rationalen Ebene auseinandersetzen will, dem werden mehrere Coachingansätze vorgestellt: Theorie U, generatives, transformatives Coaching oder der Universelle Prozess.

TA-Fazit: Ein theoretisch wie praktisch sehr fundiertes Buch zu einem wichtigen Thema mit vielen hilfreichen Übungen und Anregungen.