Rezension: Black-Box-Methoden

Black-Box-Methoden (auch verdeckte Methoden genannt) fragen in der therapeutischen Beratung einer Person nicht nach dem Inhalt von deren Problem, sondern danach, wie ihre Situation verbessert werden kann. So beschreibt auch Jens Förster in seinem neuen Buch, wie man mit systemischer Haltung berät, ohne das Problem zu kennen.

Erkenntnisleitender Gedanke ist für ihn die Einschätzung, dass in einem Beratungsgespräch auf beiden Seiten jede Information subjektiver Interpretation und Schlussfolgerung unterliegt. Dadurch besteht die latente Gefahr, dass die zu beratende Person in eine falsche Richtung gelenkt wird, und sei es auch nur aufgrund unbewusster Stereotype. Black-Box-Methoden vermeiden diese Gefahr. Anstelle des Gesprächs tritt laut Förster die Beobachtung der Person in ihrer körperlichen Gesamtheit in den Vordergrund.

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Was das im Einzelfall bedeuten kann, demonstriert der Autor gleich zu Beginn eindrucksvoll am eigenen Beispiel einer Entscheidungsfindung unter Unsicherheit. Nach diesem Einstieg entwickelt er seine konzeptionellen Überlegungen anhand von vier Fällen aus seiner langjährigen Beratungspraxis. Zunächst schildert er den jeweiligen Fall in einer detaillierten Beschreibung. Darauf aufbauend erläutert er die von ihm angewandte Methode, die individuell auf die zu beratende Person zugeschnitten ist, und einen Methodenleitfaden.

Aus jedem Einzelfall ergeben sich Besonderheiten für eine individuelle Beratung. Diese bespricht Jens Förster in Form von sogenannten prozessorientierten Abweichungen und erklärt anschließend, warum sich im vorliegenden Fall Black-Box-Methoden anbieten. Jedes Praxisbeispiel schließt darüber hinaus mit einem umfangreichen Theorieteil ab, der Wünsche nach vertiefendem Hintergrundwissen zufriedenstellend bedient.

TA-Fazit: Ein lebendig geschriebener, praktisch wie theoretisch fundierter Leitfaden für die Anwendung von Black-Box-Methoden im beraterischen Praxisalltag, der durch inhaltliche Schlüssigkeit und systematische Struktur überzeugt.