Frontale Unterrichtsmethoden geraten immer mehr in die Defensive – die Weiterbildung ist da keine Ausnahme. Denn die Lernenden sollen aktiv beteiligt werden und nicht nur 'Musik von vorne' konsumieren, so der Tenor. So zieht die gute alte Spielpädagogik in die Seminarräume ein: als Pausenfutter für den kleinen Hänger zwischendurch. Spiele in Workshops und Seminaren werden gern als rasch verdauliche Energydrinks zwischen zwei inhaltlichen Blöcken genommen. So weit, so gut. Doch warum sind sie eigentlich nötig? Weil die eingesetzten Methoden während der eigentlichen Arbeitsphasen so dröge und langweilig sind. Entweder Ernst oder Spaß heißt die Parole. Beides zugleich scheint nicht möglich. Oder doch?
Wenn die Elemente des Spiels – also Absprungzonen, Wassergräben und Zielbereiche – konsequent auf betriebliche Abläufe und Produktionsprozesse ausgerichtet sind, kann die unselige Unterscheidung von Ernst und Spaß überwunden werden. Allerdings geht das nur ohne den sozialpädagogischen Mief des Mediums Spiel – von dem müssen sich Trainer dringend verabschieden. Einige eherne Prinzipien der traditionellen Spielpädagogik sind nämlich im Managementtraining fehl am Platz.
Extras:- Übersicht: Wie sich Lernprojekte von Spielen unterscheiden
- Funktion - Setting - Rhythmus: So gelingen Lernprojekte
In ihrem Buch geben Bernd Heckmair und Werner Michl vielfältige Einblicke, wie Seminare hirngerecht gestaltet werden können und liefern zahlreiche Praxisbeispiele dazu: Von der Hand zum Hirn und zurück. Bewegtes Lernen im Fokus der Hirnforschung. Ziel, Augsburg 2013, 19,90 Euro -
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