Im Leadership-Training 'Common Purpose' engagieren sich Führungskräfte aus unterschiedlichen Bereichen gemeinsam zum Wohle ihrer Stadt. Dabei lernen sie über Fachgrenzen und Hierarchiezwänge hinweg Verantwortung zu übernehmen und Veränderungen zu initiieren - und nutzen damit auch ihren Unternehmen.
Common Purpose (deutsch: 'gemeinsame Sache') ist ein Führungskräftetraining, das zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen will: Manager sollen mit dem Ansatz sowohl ihre Leadership-Kompetenz als auch die Zivilgesellschaft stärken. So zumindest beschreibt Frank Trümper, Geschäftsführer von Common Purpose Deutschland e.V., den Vorteil des Programms.
Veränderungen herbeiführen
Unter dem Motto 'changing leaders - leading change' bringt das Programm rund 35 Führungskräfte zusammen, die sich an elf über das Jahr verteilten Tagen mit den Chancen und Problemen ihrer Stadt befassen sollen. Dabei spielt der Gedanke der Vielfalt eine zentrale Rolle.
Vielfalt kennzeichnet z.B. die Themen, denen sich die Führungskräfte widmen: Durch welche Einnahmen kann die gähnend leere Stadtkasse gefüllt werden? Welche Maßnahmen dämmen die um sich greifende Kriminalität ein? Wie lässt sich das gestiegene Verkehrsaufkommen drosseln? Und mit welchen Aktionen kann man die eingeschlafene Kulturszene aufpeppen? Um auf Fragen dieser Art adäquate Antworten zu finden, werden die Teilnehmer von qualifizierten Referenten unterstützt: Politiker, Wissenschaftler, Unternehmensführer, Institutsleiter und Verwaltungs-angestellte geben Einblicke in ihre städtischen Arbeitsfelder sowie deren spezielle Herausforderungen.
Vielfalt zeigt sich zudem in der Zusammensetzung der Teilnehmergruppe, die einen Querschnitt der Stadtbevölkerung präsentieren soll. So diskutieren etwa der Bankdirektor und der Bäckermeister gemeinsam mit der Pastorin und der Immobilienmaklerin. Denn nach dem Verständnis von Common Purpose Deutschland bereichern Unterschiede in Herkunft und Mentalität, Werdegang und beruflicher Tätigkeit die Gruppe und ermöglichen ungewöhnliche und nachhaltige Lösungen. 'Um effektive Antworten auf komplexe Herausforderungen in städtischen Gesellschaften zu finden, muss man fachliche und persönliche Grenzen überwinden und unterschiedliche Erfahrungen, Kompetenzen und Ansätze zusammenführen', so Trümper.
Information und Input für ihr Wirken erhalten die Teilnehmer in Form von Podiumsdiskussionen, Workshops, Vorträgen und bei Besuchen vor Ort.
Begegnungen an Ort und Stelle
So lernten die Hamburger Teilnehmer des diesjährigen Common-Purpose-Programms z.B. die Schauplätze der Obdachlosigkeit rund um den Bahnhof kennen, waren zu Gast in einer islamischen Gemeinde und besuchten die Justizvollzugsanstalt. 'Aufgrund der Einblicke und Begegnungen entwickeln die Teilnehmer schnell Ideen, was man tun kann', so Frank Trümper. Und manche dieser Ideen lassen sich auch realisieren: So werden die Unternehmen TÜV Nord Systems und Norddeutsche Affinerie den Insassen der JVA Fuhlsbüttel eine Schweißerausbildung ermöglichen. Und das Team des YoHo Hotels plant ein Service-Training für die Mitarbeiter der Ausstellung 'Dialog im Dunkeln'.
'Uns geht es nicht darum, Führungskräfte zu einem ehrenamtlichen Engagement zu bewegen', sagt Trümper. 'Wir wollen vielmehr eine Veränderung in den Köpfen der Führungskräfte bewirken.' So sollen die Unternehmenslenker bei ihren Einsätzen für die städtische Gemeinschaft lernen, über Bereichsgrenzen hinweg und ohne die mit ihrer beruflichen Position verbundenen Autorität Entscheidungen zu treffen. Zudem sollen sie einen Blick für größere Zusammenhänge entwickeln sowie den Umgang mit heterogenen Gruppen professionalisieren. Und nicht zuletzt sollen sie die eigenen Unternehmen - inspiriert durch die neuen Eindrücke und Erfahrungen - weiterentwickeln.
Der Trainingsansatz wird realisiert in den Städten Frankfurt, Hamburg, Hannover, Leipzig und Stuttgart. Mehr Infos im Internet.