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Konzept zum Change-Management: Den Leidensdruck erhöhen

Einen provokanten Ansatz, Mitarbeiter auf notwendige Veränderungen vorzubereiten, verficht Berater Dr. Reiner Czichos, München. Er geht davon aus, dass Mitarbeiter erst zu Veränderungen bereit sind, wenn ihr Leid besonders groß ist. Aufgabe der Führungskräfte ist es seiner Ansicht nach daher, den Mitarbeitern die eigenen Probleme bzw. die des Unternehmens schmerzhaft bewusst zu machen.

Damit vertritt Czichos einen Standpunkt, der dem des Veränderungsansatzes Appreciative Inquiry (AI) konträr entgegensteht. Das zeigt sich nicht zuletzt in der Art und Weise, wie Führungskräfte mit ihren Mitarbeitern sprechen sollen. Gespräche nach dem Ansatz von AI fokussieren stets Erfolge. Die Mitarbeiter werden z.B. aufgefordert, sich an ihre besten Leistungen zu erinnern und daran, wie sie sich dabei gefühlt haben. Positive Gedanken und Gefühle, die dabei hervorgerufen werden, sollen helfen, die Herausforderung der Veränderung zu meistern. Bei Czichos’ Ansatz der 'Veränderung durch Schmerz' indes stehen die Probleme der Mitarbeiter im Fokus und damit Fragen nach der momentanen Intensität des Problems sowie danach, wie lange das Problem schon existiert, was das Problem das Unternehmen kostet etc. Führungskräfte sollen ihre Mitarbeiter leiden lassen, in den Wunden bohren und den Schmerz noch erhöhen. Ist der Leidensdruck hoch genug, können die Führungskräfte nach Ansicht Czichos’ ihre Lösungen präsentieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Veränderung motiviert in Angriff genommen wird, sei dann besonders hoch.
Autor(en): (aen)
Quelle: Training aktuell 07/03, Juli 2003
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