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KI-Coaching
KI-Coaching

Die neue Generation der Coaching-Medien

Werden Coachs in Zukunft durch Künstliche Intelligenz ersetzt? Harald Geißler, langjähriger Beobachter des Medieneinsatzes im Coaching, kommt diese Frage bekannt vor. Bereits vor knapp zwanzig Jahren, als sich Selbstcoaching-Tools etablierten, wurde laut ihm eine ähnliche Frage diskutiert. Geißler mit einer Einordnung und Analyse, wo und wie KI im (Selbst-)Coaching eingesetzt werden kann.

Das rasante Entwicklungstempo der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) und ihre vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten in den unterschiedlichen Bereichen Wirtschaft, Kultur, Politik und Freizeit löst einerseits große Begeisterung, andererseits viele Sorgen und Ängste aus. Diese Dynamik hat inzwischen auch das Coaching erfasst und die Frage in den Mittelpunkt gerückt, ob KI menschliche Coachs ersetzen kann bzw. wird. Denn immer mehr potenzielle Kunden holen sich bei Problemen zunächst bei ChatGPT, Perplexity & Co. Rat oder nutzen KI-Coaching-Apps, die adressaten- und lösungsorientierte Gespräche führen können. Diese Entwicklung beunruhigt viele Coachs und löst bei einigen gar eine Art Schockstarre aus. Diese Reaktionen hindern sie jedoch daran, aktiv die Möglichkeiten zu erforschen, wie KI im und für das Coaching eingesetzt werden kann.

So ist es erstaunlich, wie wenig die Möglichkeit, eigene GPTs zu erstellen oder die seit Anfang 2024 im GPT Store angebotenen GPTs zu nutzen, den Coaching-Markt bisher beeinflusst hat. Bei diesen GPTs handelt es sich um individualisierte KI-Chatbots, die auf Basis von ChatGPT erstellt wurden. Außerdem fällt auf, wie selektiv die wissenschaftliche Diskussion um KI-Coaching bisher verstanden wird. Etwas holzschnittartig wird in der Praktiker-Literatur der Eindruck vermittelt, dass in der Coaching-Branche momentan aufgeregt über KI-Coaching diskutiert wird.

Historische Einordnung

So mag die Frage, ob bzw. wie KI menschliche Coachs ersetzen kann, neu und einzigartig erscheinen. Das ist sie aber nicht. Bei einem Blick in die (kurze) Geschichte des Coachings wird klar, dass diese Frage in etwas anderer Form bereits vor zwei Jahrzehnten diskutiert wurde. Denn unter dem Titel „Braucht Coaching einen Coach?“ veröffentlichte etwa die systemische Beraterin Martina Offermanns 2004 eine Dissertation, in der sie die Wirksamkeit von (Selbst-)Coachings empirisch untersuchte. Bei den Selbst-Coachings stellte die Beraterin ihren Klienten individuell auf ein bestimmtes Thema zugeschnittene Coaching-Unterlagen zur Verfügung und bot ihnen lediglich bei der zeitlichen Umsetzung der vereinbarten Sitzungen Unterstützung an.

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