'Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust!' Das berühmte Goethe-Zitat kennt wahrscheinlich jeder. Das Phänomen, das es beschreibt, ist erst recht jedem vertraut: der Widerstreit von Vernunft und Bauchgefühl. Es begegnet uns immer wieder in Entscheidungsprozessen und macht es uns oft schwer, zu einem überzeugenden Ergebnis zu kommen. Der Grund dafür ist das diffizile Zusammenspiel von Kognition, Intuition und Emotion: In der Regel wird eine Situation zunächst intuitiv wahrgenommen. Dabei entsteht sofort ein erster Handlungsimpuls, der zur Klärung der Situation in der Regel ausreicht. Bei wichtigen Entscheidungen aber – in rund zehn Prozent der Situationen – verifizieren wir diesen Impuls im zweiten Schritt durch das Einschalten des Verstandes, so die Erkenntnisse neurowissenschaftlicher Forschungen. Dann erst werden Handlungsalternativen abgewogen. Und nur wenn dann der Impuls aus der Intuition mit der intellektuellen Sichtweise in Einklang gebracht wird, erhalten wir eine stimmige Entscheidung für unser Handeln. Nur dann können wir das großartige Gefühl bekommen, das Richtige getan zu haben.
Das K-I-E-Konzept will diesen Widerstreit zwischen Intuition und Intellekt auflösen und Kognitions- und Emotionssystem zu einem funktionalen Prozess zusammenführen. Die beiden parallel arbeitenden Entscheidungssysteme bauen unabhängig voneinander mit jeweils eigener semantischer Verarbeitung verschiedene Bedeutungen für einen sensorischen Input auf. Sie kommen so zu unterschiedlichen Zeitpunkten und auf Basis unterschiedlicher Gedächtnissysteme zu unterschiedlichen Entscheidungen.
Extras:- Der Zugang zur Intuition
- Abbildung: Die K-I-E-Skala
- Termintipp: Ausbildung zum K-I-E-Coach