Die ICWE GmbH ist weiter auf Expansionskurs. Nachdem der Veranstalter das Format der Kongressmesse Online Educa erfolgreich in Berlin, Madrid und Afrika platziert hat, richtet er nun den Blick nach Osten: Vom 30. September bis 3. Oktober 2007 findet die erste Online Educa Moscow statt.
Der Zeitpunkt könnte in den Augen von Rebecca Stromeyer nicht günstiger sein. 'Es besteht derzeit großer Bedarf an technologisch gestützten Lösungen im Lern- und Trainingsbereich in Russland', begründet die ICWE-Geschäftsführerin das Engagement. 'Zahlreiche der großen Hochschulen und Bildungseinrichtungen sind dabei, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in ihr Portfolio zu integrieren, und auch in den Unternehmensbereich finden Lerntechnologien zunehmend Eingang.' Rückhalt bekommen die E-Learning-Pioniere vom Staat: Die russische Regierung hat eine umfassende Technologie-Initiative unter dem Namen eRussia gestartet. Zielsetzung: Die Infrastruktur für einen flächendeckenden Einsatz von IKT zu schaffen und z.B. Bildungseinrichtungen mit Computern auszustatten sowie das Lehrpersonal entsprechend zu schulen.
Denn: Die technologische Infrastruktur ist in vielen Regionen noch als problematisch einzustufen, wie Rebecca Stromeyer weiß: 'Häufig ist eine große Bandbreite für die Datenübertragung noch nicht verfügbar, so dass Video und Flash-Animationen eher selten genutzt werden können.' Hinzu kommt: Der Zugang zu moderner Technologie ist nur wenigen Bevölkerungsgruppen vorbehalten, der 'digital divide' recht ausgeprägt. 'Viele Menschen können nur in öffentlichen Bildungseinrichtungen auf Computer und Internet zugreifen', erklärt die ICWE-Geschäftsführerin. 'Diesen Institutionen kommt daher eine große Verantwortung im Hinblick auf die Bekämpfung des 'digitalen Gefälles' in der russischen Gesellschaft zu.'
Eine Herausforderung, die auch auf der Online Educa Moscow thematisiert wird: Die Transformation der Bildungseinrichtungen durch neue Technologien sowie die Umstrukturierung des Bildungssystems bilden die inhaltlichen Schwerpunkte des Kongressprogramms. Auch das Potenzial, das Qualitätsinitiativen und Standards für den jungen E-Learning-Markt bieten, soll diskutiert werden. Auf der Gästeliste stehen Vertreter von Bildungseinrichtungen und Unternehmen sowie Entscheider aus Politik und Verwaltung. Sie sollen an einen Tisch gebracht werden, um Erfahrungen auszutauschen und einen Überblick darüber zu gewinnen, was sich aktuell in Sachen E-Learning am Bildungsmarkt tut. Für zusätzlichen Input sorgen Referenten aus Großbritannien, den USA, Kanada und Deutschland: Sie sollen den 'Blick über den Tellerrand' ermöglichen und ihren russischen Kollegen neue Anregungen liefern.
Die Frage, ob in näherer Zukunft weitere Ableger der Online Educa geplant sind, verneint Rebecca Stromeyer: Moskau werde vorerst die letzte Station der ICWE-Expansionsbestrebungen sein - zumindest im Bereich E-Learning. Weitere Infos im Internet.