Die HR-Bereiche der Unternehmen werden sich in naher Zukunft entscheidend verändern. Das zumindest ist das Fazit einer aktuellen Studie zum Personalmanagement der Hewitt Associates GmbH, Wiesbaden. Bei der Untersuchung mit dem Titel 'European Ways to HR Transformation' wurden 52 HR‘ler aus international tätigen Unternehmen in Europa befragt. 80 Prozent gaben an, dass sie im kommenden Jahr ihre HR-Dienstleistungen überprüfen, reorganisieren, standardisieren und zentralisieren wollen.
Schon heute versuchen laut der Studie nahezu alle HR‘ler, das Personalmanagement in ihren Unternehmen neu auszurichten. Die Initiativen reichen dabei von Prozessoptimierungen und der Auslagerung von Teilbereichen des Personalmanagements über die Implementierung von HR-Portalen für die Mitarbeiter bis hin zur Einführung eines neuen HR-IT-Systems.
Letzeres soll in erster Linie der Überprüfung bzw. Standardisierung der HR-Dienstleistungen dienen. Laut einer Studie, die die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) kürzlich vorgelegt hat, nimmt rund die Hälfte der Unternehmen die Standardisierung von Personalmanagement-Prozessen mit Hilfe einer Standardsoftware in Angriff. Die meisten der 121 von der DGFP befragten Unternehmen verfolgen das Ziel der Standardisierung jedoch nicht durch Softwareeinsatz, sondern durch zentral vorgegebene Richtlinien.
Der Studie der DGFP zur Organisation des Personalmanagements zufolge sind Restrukturierungsmaßnahmen im Personalbereich fast gang und gäbe: Bei mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen wurde der HR-Bereich in den vergangenen fünf Jahren mindestens einmal reorganisiert. Ausschlaggebend waren meist ineffiziente Personalmanagement-Prozesse, eine Restrukturierung des gesamten Unternehmens oder der Wechsel der Personalleitung. Wichtige Randbedingungen für Restrukturierungen im Personalmanagement sind laut der Befragten die Unternehmensziele und -kultur, die Organisation des Unternehmens sowie die Erwartungen der Firmenleitung. Was angesichts der Veränderungsaktivitäten der HR-Bereiche wiederum überrascht: Ein regelmäßiges Controlling der Organisation des Personalmanagements findet lediglich in 37 Prozent der Unternehmen statt.
Beide Studien sind kostenlos erhältlich. Die von Hewitt kann per E-Mail angefordert werden. Von der Studie der DGFP steht ein Download im Internet bereit.
Wie Unternehmen ihre HR-Prozesse standardisieren
Durch zentral vorgegebene Richtlinien: 66%
Durch regelmäßige Meetings der Prozessverantwortlichen: 53%
Durch eine Standardsoftware für das Personalmanagement: 50%
Durch Prozessstandards, auf die sich die Organisationseinheiten geeinigt haben: 43%
Durch Zusammenfassung der Prozesse in Organisations-Einheiten: 35%
Durch sonstige Maßnahmen/Instrumente: 4%
Quelle: DGFP, Praxispapiere Ausgabe 3/2006