'Das Bewusstsein für Gesundheitsmanagement in Unternehmen steigt.' Dies zumindest hat Christa Beißwenger, Fachreferentin bei der Deutschen Gesellschaft für Personalführung (DGFP) e.V., beobachtet. So schien der DGFP, der das Thema schon seit gut zwei Jahren unter den Nägeln brennt, nun auch die Zeit gekommen, sich mit einer Veranstaltung zum Thema Gesundheitsmanagement erstmals direkt an Vorstände, Geschäftsführer und Top-Führungskräfte zu wenden.
Auf dem DGFP-Vorstandskolloquium am 13. November 2003 in Düsseldorf wurde den Teilnehmern laut Beißwenger u.a. die Gründe aufgezeigt, warum es sinnvoll ist, ein Budget für den Bereich Gesundheitsmanagement zu haben und das Thema in die Unternehmensziele einzubinden: 1. Der demographische Wandel wird dazu führen, dass in spätestens zehn Jahren, das Gros der Mitarbeiter 45 Jahre und älter sein wird. 2. Jüngere Mitarbeiter werden wegen schlechter Lebensführung (Stress/ Hektik, ungesunde Ernährung) immer krankheitsanfälliger. 3. Es gibt einen Kreis leistungsfähiger Mitarbeiter, die viel Wert auf Work-Life-Balance legen. Für die Unternehmen gilt es, für diese Leistungsträger als Arbeitgeber attraktiv zu werden bzw. zu bleiben. 'Das Thema Gesundheitsmanagement ist langfristig betrachtet äußerst wichtig, da Unternehmen leistungsfähige Mitarbeiter brauchen', bringt es Beißwenger auf den Punkt.
Sie trifft damit auch die Meinung von Dr. med. Dirk Lümkemann, Geschäftsführer von padoc, Hamburg, der schon seit knapp vier Jahren Firmen im Gesundheitsmanagement berät. Dass das Thema nun verstärkt angegangen wird, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass Kienbaum Management Consultants, Geschäftsbereich Human Resource Management, Berlin, seit kurzem mit Lümkemann kooperiert. Erkennt Kienbaum bei seinen Beratungsprojekten, dass Bedarf an Gesundheitskompetenz von Führungskräften besteht, wird padoc eingeschaltet. In maßgeschneiderten Seminaren soll Managern dann z.B. gezeigt werden, wie sie Gesundheitsthemen im Unternehmen verankern und wie sie ihre Mitarbeiter dazu bringen können, stärker auf ihre Gesundheit zu achten.
Führungskräfte können sich bald aber auch in einem größeren Rahmen zum Thema Gesundheitsmanagement fortbilden: Das Zentrum für wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Bielefeld e.V. (ZWW) wartet ab Februar 2004 mit einem einjährigen berufsbegleitenden Studien- und Beratungsangebot 'Betriebliches Gesundheitsmanagement' auf. Das modular aufgebaute einjährige Fernstudium mit insgesamt zehn Präsenzphasen orientiert sich am unmittelbaren Bedarf der beteiligten Unternehmen. Dafür sorgen eine dem Lehrgang vorgeschaltete Qualifizierungsberatung sowie Beratungsleistungen während der gesamten Weiterbildung. Die Kernthemen sind aber festgelegt: Betriebliches Gesundheitsmanagement als Führungsaufgabe, Diagnose, Planung und Durchführung von Interventionen, Controlling im betrieblichen Gesundheitsmanagement und Integration des betrieblichen Gesundheitsmanagements.
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