Der Wahlkampf war heiß, die Entscheidung sehr knapp: Mit 124 vor 122 Mitgliederstimmen besiegte GSA-Präsidentschaftsanwärterin Gaby Graupner den Gegenkandidaten Stefan Frädrich. Sie wird nach einem Jahr Begleitung des amtierenden Präsidenten Lothar Seiwert die Geschicke der derzeit etwa 570 Mitglieder zählenden Rednervereinigung leiten.
Langweilen mussten sich Web-2.0-affine Mitglieder der German Speakers Association (GSA) diesen verregneten Sommer lang nicht. Der Wahlkampf um das nächste Präsidentschaftsamt tobte nämlich: Tweets auf Twitter, Meldungen auf Facebook, Newsletter, Podcasts und sogar YouTube-Videos wurden von den zwei konkurrierenden Kandidaten zum Stimmenfang eingesetzt: Gaby Graupner und Stefan Frädrich wollten es beide – die Geschicke der GSA nach dem noch verbleibenden Amtsjahr von Lothar Seiwert leiten.
Gaby Graupner siegte – knapp, sehr knapp. Nur zwei Stimmen trennten das bereits amtierende Vorstandsmitglied nach der Abstimmung auf der Mitgliederversammlung am 9. September 2010 in Köln von ihrem Herausforderer. Insgesamt 246 Mitglieder hatten ihre Stimme abgegeben, fünf hatten sich enthalten, 124 votierten für Graupners Ideen und Vorstellungen, den Verband weiter voranzubringen. Vor allen Dingen drei Maßnahmen/Ziele hatte die gern in Rot gekleidete Vertriebstrainerin als Programm ausgegeben: Erstens die Gründung von Regionalgruppen. Zweitens die Gründung eines Sommerjugendcamps, in dem Jugendliche, angepasst an ihr Alter und ihre Situation, die acht Kernkompenzen der GSA lernen können. Sowie drittens die Gewinnung der Aufmerksamkeit hochkarätiger Experten. Diese sollen helfen, Gehör zu finden für ein noch zu erarbeitendes Whitepaper zu Themen wie Ethik und Werte, Bildungsmisere etc. Zudem will Graupner in einem weiteren Schritt sogenannte Master-Mind-Gruppen bilden, in denen von den Stärken des jeweils anderen gelernt werden kann.
Cindy aus Marzahn als neues GSA-Mitglied? Innerhalb des Verbandes wurde Graupner eher als Kandidatin gehandelt, die die GSA für Trainer attraktiver zu machen vermag. Im Gegenzug dazu zielten Frädrichs Ideen stärker auf das Außen und sahen Wachstum eher auf Seiten der Celebrities (Comedians, Politiker …) vor. Sein Beispiel, Cindy aus Marzahn als GSA-Mitglied gewinnen zu wollen, hatte während des Wahlkampfs allerdings auch für Aufschreie gesorgt. Doch auch Graupner polarisierte – und polarisiert noch.
Neue Zielgruppen gesuchtIhre Aufgabe wird es spätestens in einem Jahr sein, die zwei Interessenrichtungen zusammen zu bringen. Denn die Rednervereinigung wird weitere Zielgruppen ansprechen müssen, wenn sie über die aktuell rund 570 Mitglieder hinauswachsen will. In der Gruppe der klassischen Keynote Speaker wird sie nicht mehr viel wachsen können.