Forschungsprojekt: Der Qualifikation von Trainern im Umgang mit national gemischten Lerngruppen auf der Spur

In Zeiten der Globalisierung sind national gemischte Lerngruppen keine Seltenheit. Doch sind Trainer eigentlich darauf vorbereitet, Teilnehmer deutscher und ausländischer Herkunft gemeinsam zu unterrichten? Dieser Frage geht das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in einem Forschungsprojekt derzeit auf den Grund. Ermittelt werden sollen mögliche Besonderheiten des Lernens von Einheimischen und Zuwanderern in gemeinsamen öffentlich geförderten Lehrgängen der beruflichen Weiterbildung. Ob spezielle Anforderungen und wenn ja, welche an Trainer gestellt werden, die mit national gemischten Lerngruppen arbeiten, ist eine weitere Fragestellung der Untersuchung.

Erste Ergebnisse zeigen, dass die unterschiedliche Kompetenz der Teilnehmer im Umgang mit der deutschen Sprache - wie erwartet - die Interaktion zwischen Dozenten und Lernern beeinflusst. Statt beim Trainer Hilfe einzufordern, neigen die ausländischen Teilnehmer dazu, Verständnisschwierigkeiten nicht anzusprechen, da sie den Kurs durch Nachfragen nicht aufhalten wollen. Ihre Lücken versuchen sie zu füllen, indem sie verstärkt zu Hause arbeiten. Im Seminar selbst wenden sie sich bevorzugt an Kursteilnehmer der selben Herkunft, die für sie Übersetzungsdienste übernehmen.

Die Trainer indes haben Schwierigkeiten, kulturelle Eigenheiten als solche zu identifizieren - was nicht weiter verwundert: Laut Angabe der befragten Dozenten sind sie nämlich beim Umgang mit den Lerngruppen gänzlich auf die eigene Intuition gestellt.

Weitere Ergebnisse der Untersuchung sollen im Sommer 2005 vorliegen.