'Lebenslanges Lernen darf kein Schlagwort bleiben', verkündete Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn Anfang Januar 2001 in Berlin. Das ihre dazu beitragen will die Bundesregierung mit dem neuen Aktionsprogramm 'Lebensbegleitendes Lernen für alle'. Dieses bündelt erstmals alle Forschungs-, Entwicklungs- und Pilotmaßnahmen des Bundes rund ums Thema lebensbegleitendes Lernen.
Es handelt sich bei dem Aktionsprogramm also nicht um ein völlig neues Projekt, sondern um ein neues 'Label' für bereits bestehende Projekte. (Das gesamte Programm und darin zusammengefasste Aktionen können als PDF-Datei unter www.bmbf.de abgerufen werden.)
Zu den sechs Handlungsfeldern, in die das Aktionsprogramm aufgeteilt ist, gehören Qualitätssicherung, Zertifizierung und Vergleichbarkeit von Abschlüssen sowie die Förderung neuer Lehr- und Lernkulturen.
Letzterem ist beispielsweise das Förderprojekt 'Neue Medien in der Bildung' gewidmet. 460 Projektskizzen sind dazu beim BMBF eingegangen, 66 wurden als förderungswürdig befunden. Darunter ein Konzept, das die Universität Oldenburg in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordostniedersachsen und der Universität Hamburg durchführt. Entwickelt werden soll ein studienbegleitendes WBT zum Training berufsbezogener Schlüsselqualifikationen. Erprobt werden soll das WBT erstmals mit Bachelor Studenten der Informatik. Infos per E-Mail bei der Sprecherin des Projektes: heike.tendler@uni-oldenburg.de.
Die Selbstlernkompetenz industrieller Fachkräfte fördern will ein kürzlich angelaufenes Projekt, das ebenfalls die lernende Gesellschaft im Blick hat. Der komplizierte Titel lautet 'Neue Anforderungen an Kompetenzen erfahrungsgeleiteten Lernens bei industriellen Fachkräften' - kurz NAKIF. Zwölf Unternehmen unterschiedlicher Branchen, darunter BMW, wollen modellhaft innovative Konzepte in den Bereichen Informations-, Prozess-, Management- sowie Kommunikationskompetenz entwickeln. Erste Zwischenergebnisse gibt's unter www.nakif.de, zum Beispiel eine Checkliste für die Moderation von Besprechungen zwischen Fachkräften und Kollegen. Weitere Infos auch per E-Mail beim Projektträger: mense@pft.fzk.de.
Die gesamte staatliche Förderung der Weiterbildung beläuft sich in diesem Jahr übrigens auf 200 Millionen Mark. Ein Viertel davon trägt die Europäische Union. Damit sind die öffentlichen Mittel, die in den Weiterbildungsbereich fließen, seit 1998 um ein Drittel gestiegen. Höchste Zeit, den gesamten Förderkatalog ins Internet zu stellen, dachte sich das Ministerium. Ab sofort findet der Besucher der Domain www.bmbf.de direkt auf der Startseite Informationen zu etwa 9.000 Förder- und Entwicklungsprojekten aus den Jahren 1992 bis 2000 sowie zu laufenden Projekten. Gesucht werden kann nach der Förderung von Bundesländern, nach Themengebieten und Empfängergruppen.