Fehlende Weiterbildungsstatistiken und wenig aussagekräftige empirische Untersuchungen über das Verhalten von Weiterbildungs-Anbietern und
-Nachfragern machen einer Expertenkommission zurzeit die Arbeit schwer. Im Auftrag des Bundesbildungsministeriums sollen fünf Wissenschaftler bis Ende 2003 ein Konzept zur Finanzierung lebenslangen Lernens erarbeiten.
Kürzlich vorgelegt haben sie ihren Zwischenbericht, der ihre Arbeit bis Mai 2002 dokumentiert. Zunächst haben die Experten die Weiterbildungslandschaft auf Angebot, Nachfrage, Beteiligung und Finanzierung untersucht. Auf Grund der oftmals unklaren Datenlage, so die Kommission, seien die Ergebnisse teilweise mit Vorsicht zu genießen. Vor allem Aussagen über die Verteilung der Finanzierung zwischen Staat, Wirtschaft und Individuen sowie darüber, wem öffentliche Subventionen tatsächlich zugute kommen, seien auf Grund fehlender Daten nur begrenzt möglich. Daher halten es die Experten für dringend erforderlich, bestehende Statistiken auszubauen und aufeinander abzustimmen.
Doch auch konkrete Aussagen sind dem Bericht zu entnehmen. So wird
darauf aufmerksam gemacht, dass die bisher entwickelten Strukturen bereits in der Vergangenheit nicht ausgereicht haben, um den Herausforderungen an das Lernen nach der Erstausbildung zu begegnen. Als beunruhigend bezeichnen die Experten, dass das Finanzierungsvolumen aller Finanziers zusammen seit Mitte der achtziger Jahre gemessen am Bruttoinlandsprodukt rückläufig ist.
Zurzeit wertet die Kommission unterschiedliche Finanzierungsalternativen aus. Dazu werden Experten aus dem In- und Ausland angehört und geeignete Alternativen gesucht, um in Deutschand die Beteiligung am lebenslangen Lernen und die Effizienz der eingesetzten Mittel zu verbessern.
Der Bericht 'Auf dem Weg zur Finanzierung lebenslangen Lernens' ist im W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld, erschienen (ISBN 3-7639-3045-0). Er kann für 14,90 Euro bestellt werden per e-Mail: service@wbv.de.
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