Feedback-Bögen nach dem Seminar? Klar! Das macht man doch heute so! Das Kopfnicken mag einhellig sein. Es heißt aber nicht, dass die so weit verbreiteten Fragebögen per se gut, richtig und wichtig sind. Es heißt nur, dass ihr Sinn – oder Unsinn – nicht hinterfragt wird. Das aber sollten Trainer dringend tun, statt immer mehr Fragebögen inflationär zu verbreiten und penetrant per Erinnerungsmail ihre Beantwortung einzufordern. Denn: Fragen kostet. Jede Erstellung, Beantwortung, Nachfassaktion und Auswertung eines Fragebogens hat ihren Preis. Sie kostet Lebenszeit, Energie, Aufmerksamkeit – allesamt rare Güter.
Vor allem ein kritischer Blick auf die gängige Praxis der Feedback-Einholung ist deshalb dringend geboten: Denn was auf den ersten Blick nach Lernerfolgskontrolle aussieht, ist oft nicht mehr als eine Alibi-Übung. Weil die Fragebögen standardmäßig direkt am Ende einer Veranstaltung ausgefüllt werden, liefern sie oft eine verzerrte Einschätzung zur Qualität der Inhalte oder Referenten, aber auch zu Rahmenbedingungen wie die Rechtzeitigkeit der Seminareinladung oder Catering und Raumtemperatur: In der Seminarabschluss-Euphorie nämlich ist die Wahrscheinlichkeit, vor allem glückliche Antworten zu bekommen, besonders groß ...
Extra:- Formulierungstipps für Fragen