Fahrplan zur Entwicklung offener digitaler Lerninhalte

Im Januar 2006 sind sie angetreten, um die Herstellung und den Einsatz von Open Educational Resources (OER) in Europa zu fördern. Jetzt haben sie einen Fahrplan vorgelegt, der Entscheidungsträgern aus Unternehmen und Bildungsinstitutionen einen Überblick über aktuelle und zukünftige Entwicklungen im Bereich OER gibt.

Die Rede ist von sechs europäischen Organisationen, die sich unter Federführung der Salzburg Research Forschungsgesellschaft zum Projekt OLCOS - kurz für Open eLearning Content Observatory Services - zusammengeschlossen haben. Ihr Report 'Open Educational Practices and Resources: OLCOS Roadmap 2012' basiert auf Forschungsarbeiten, Experten-Workshops sowie dem Austausch mit internationalen Projekten ähnlicher Couleur. Er knöpft sich die Bereiche 'Policies, institutional frameworks and business models', 'Open Access and open content repositories' und 'Laboratories of open educational practices and resources' vor und identifiziert Hemmschuhe und Treiber für jeden dieser Bereiche.

Eine Schwierigkeit auf dem Weg zu mehr OER stellt laut Report z.B. die Tatsache dar, dass geeignete Geschäftsmodelle für die Umsetzung von OER-Projekten noch fehlen: Es gibt kein 'one size fits all'. Stattdessen muss für jedes Projekt eine individuelle Finanzierungsstrategie gefunden werden. Auf der anderen Seite treiben der Hype um Social Software wie Wikis und Blogs sowie das Aufkommen personalisierter Lernumgebungen einen Wandel in Lehre und Lernen voran, der die Entwicklung von OER begünstigt. Schließlich kreieren immer mehr Lernende ihren eigenen Content.

An diese und andere Prognosen schließen die Report-Autoren Empfehlungen für Politiker, Bildungsinstitutionen, Lehrende und Studenten an. Eine lautet, Licht in das Copyright-Wirrwarr zu bringen und einheitliche Lizenz-Schemata für die Entwicklung von OER zu definieren. Der Report steht im Internet zum kostenlosen Download bereit.