Expertenbefragung: Bewerberauswahl lieber noch auf die klassische Tour

Unternehmen rekrutieren ihre Bewerber größtenteils auf klassischem Weg: Nach wie vor scheint die Zeitungsanzeige der goldene Weg zum qualifizierten Mitarbeiter zu sein. Das glauben zumindest 77 Prozent von 47 Personalverantwortlichen, die die Iltis GmbH im Rahmen ihres regelmäßigen Trendbarometers befragt hat. Demnach ziehen nur 43 Prozent der Firmen eine Personalauswahl via Bewerbermesse, Praktikum, Diplomarbeit oder Stellenvermittler in Betracht.
In neun von zehn Unternehmen werden bereits beim Bewerbermarketing genaue Anforderungsprofile verwendet. Und diese werden von 83 Prozent auch bis zur Endauswahl berücksichtigt. Eine Vorbereitung bzw. Unterstützung der Fachabteilungen bei der Bewerberauswahl durch Schulungen oder Instrumente ist noch wenig verbreitet. Und das, obwohl durchaus einige Experten erwarten, daß immer mehr Führungskräfte ihre Mitarbeiter unabhängig von der Personalabteilung auswählen werden.
Ob sich die Verantwortung der Führungskräfte in Richtung Personalrekrutierung tatsächlich erhöhen wird oder nicht, ist unter den befragten Experten strittig. Während die einen erwarten, daß sich die Personalabteilung zur reinen Service-Abteilung entwickelt, glauben andere an eine Zunahme der Kompetenzen. Ihrer Einschätzung nach werden die Personaler eine Vorauswahl unter den Bewerbern treffen, um den Fachabteilungen zwei bis drei Kandidaten zur Entscheidung vorzustellen.
Bewerbungen per Internet kennt der Befragung zufolge heute jedes Unternehmen. Vor allem im IT-Bereich sind sie verbreitet, wenngleich internetspezifische Gestaltungsmöglichkeiten nur selten genutzt werden. So wird sich nach Ansicht der Experten auch der Postweg halten. Bis zum Jahr 2000 sollen maximal 60 Prozent der Bewerbungsschreiben via E-Mail in die Büros gelangen. Die Personalverantwortlichen stehen dem neuen Medium oftmals ohnehin noch eher skeptisch gegenüber. Ein Experte: 'Das Internet bietet zwar Schnelligkeit und Masse, aber selten richtige Klasse.'