Länderübergreifendes lebenslanges Lernen ist wichtig, da sind sich alle einig. Doch wie kann das eigentlich gehen? Eine Antwort will die Europäische Union (EU) mit ihrem Projekt 'TENCompetence' geben. Sie fördert mit rund 14 Millionen Euro die Entwicklung einer europaweiten, frei zugänglichen Lerninfrastruktur.
Ziel des Projekts ist es, für Individuen, Gruppen und Organisationen eine Plattform bereit zu stellen, die das Training von formellen und informellen Kompetenzen ermöglicht. Baumeister der neuen Lernplattform sind 13 Projektpartner aus neun Ländern. Sie haben im Dezember 2005 damit begonnen, bereits vorhandene Open-Source-Tools auf ihre Verwendung hin zu überprüfen und Modelle für die Arbeit mit der Infrastruktur zu entwickeln. Bis November 2009 soll das Projekt abgeschlossen sein.
Von deutscher Seite weben die Universität Hannover und das L3S Research Center am Wissensnetz mit. 'Wir erwarten, dass die integrierte Infrastruktur einen enormen Anstoß für die weitere europäische Integration gibt', erklärt Daniel Olmedilla, Projektmanager des L3S.
Konzepte für lebenslanges Lernen werden nicht nur von der EU, sondern auch in Deutschland gefördert: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt Nachwuchswissenschaftler, die Konzepte zur 'Bildung im Erwerbsleben' entwickeln. 16 junge Forscherteams konnten im Dezember vergangenen Jahres je 20.000 Euro in Empfang nehmen. Mit den Fördergeldern untersuchen sie etwa, ob ältere Arbeitnehmer mit gezielter Weiterbildung länger beruflich aktiv bleiben.
Eine Frage muss nicht mehr geklärt werden: Was die grundlegenden Fähigkeiten sind, die ein Europäer in der wissensbasierten Gesellschaft haben sollte. Die hat die Europäische Kommission Ende 2005 festgelegt. Laut EU dringend nötig sind muttersprachliche und fremdsprachliche Kompetenz, mathematische und grundlegende technisch-naturwissenschaftliche Kompetenz, unternehmerische, kulturelle, interpersonelle, interkulturelle und soziale Kompetenz, Computer- und Lernkompetenz.